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Opfer des Spanischen Bürgerkriegs
Wie viele Opfer der spanische Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 forderte, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Nach den letzten Forschungen sind rund 500.000 bis 600.000 Menschen gestorben. 400.000 Menschen gingen ins Exil. Spanien hatte damals rund 23 Millionen Einwohner. „Nur“ 100.000 bis 150.000 Menschen starben während der Kampfhandlungen. Der größte Teil wurde Opfer der Repression. 300.000 bis 400.000 wurden in den Jahren bis 1945 in den von Franco kontrollierten Gebieten oft ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. In den Gebieten der Republik waren es rund 70.000.
Viele der Opfer wurden in Massengräbern verscharrt. Wer auf der Suche nach verschwundenen Angehörigen auf Hilfe der Behörden hofft, wird enttäuscht. Das Militärarchiv, in dem ein Großteil der Massenerschießungen erfasst sind, bleibt weiterhin geschlossen. Und nur wenige Familien verfügen über eine Sterbeurkunde ihrer Angehörigen. Meist ist dann von einem Tod im Straßenverkehr oder anderen Unfällen zu lesen.
Nur selten wurden die frankistischen Behörden so deutlich, wie bei Sergio Rodriguez Prieto, dessen Überreste ebenfalls im Massengrab von Fresnedo gefunden wurden. Auf dem Eintrag, der dem Sterberegister 1945, neun Jahre nach der Erschießung, hinzugefügt wurde, steht: „Gestorben in Folge des nationalen Kampfes gegen den Marxismus.“ RW
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