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Vorsicht mit Zahlen!

Nach amtlichen Angaben, die am Samstag in Goma von den Behörden vorgelegt wurden, hatte Goma vor der Katastrophe zusammen mit den Dörfern in der Umgebung 500.000 Einwohner. Davon ist ursprünglich die Hälfte – 250.000 Menschen – nach Gisenyi in Ruanda geflohen. Die andere Hälfte ist noch im Kongo, davon 150.000 in Goma selbst (in den unzerstörten westlichen Stadtvierteln, die von Ruanda und damit den Versorgungswegen durch die Lavafront getrennt sind). Die 100.000 ins Landesinnere des Kongo Geflohenen sind bisher für Hilfe unerreichbar.

Gisenyi, die ruandische Grenzstadt, hatte vorher 150.000 Einwohner. Zusammen mit der Gesamtzahl von 500.000 Einwohnern von Goma und Umgebung ergibt das jene 650.000, die von offizieller Seite in Ruanda als mögliche Gesamtzahl von zu versorgenden Flüchtlingen in Lagern genannt wird.

Die oft genannte Zahl von 400.000 ergibt sich, wenn man die 250.000 Flüchtlinge aus Goma in Gisenyi mit der regulären Einwohnerschaft zusammenrechnet. In all diesen Kalkulationen bleibt die Viertelmillion Menschen, die noch im Kongo ist, ausgespart. D. J.

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