: hintergrund
Irlands schwieriges Wahlsystem
Irland wählt die Abgeordneten nach einem besonderen System des Verhältniswahlrechts. Die irische Sonderform ist angeblich die gerechteste der Welt und vergrößert die Wahlchancen parteiunabhängiger Kandidaten. Die Wähler geben den Kandidaten nicht Kreuze, sondern Nummern in der Reihenfolge ihrer Präferenz. Um ins Abgeordnetenhaus einziehen zu können, müssen die Kandidaten eine Quote erreichen, die sich folgendermaßen errechnet: eine Stimme mehr als die Zahl, die sich ergibt, wenn die Anzahl der abgegebenen Stimmen durch die der zu vergebenden Sitze geteilt wird. Überschreitet der erste Kandidat diese Quote, werden seine überzähligen Stimmen auf den Kandidaten zweiter Wahl übertragen. Mit dessen Stimmen wird ebenso verfahren. Erreicht kein Kandidat die Quote, wird der schwächste von der Liste gestrichen, seine Stimmen werden den auf seinen Wahlzetteln zweitplatzierten Kandidaten zugeschlagen. So müssen die Stimmen in einigen Fällen ein Dutzend Mal gezählt werden.
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