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heute vor 30 jahren: das kalenderblatt zur friedlichen revolution 1989

Von einem „freimütigen Gespräch“ von „Unterhaltungskünstlern“ mit SED-Politbüromitglied Kurt Hager berichtet die Parteizeitung Neues Deutschland. Hager ist oberster Kulturverantwortlicher in der DDR und damit auch der oberste Kultur­zensor. „Freimütig“ heißt übersetzt: Jahrzehntelang war das unmöglich, jetzt aber will sich die SED-Führung öffnen. Die Staatspartei steht in der zweiten Oktoberhälfte mit dem Rücken zur Wand, die Demonstrationen werden immer größer. Das ND zitiert die Chefin des Komitees für Unterhaltungskunst: „Bemerkenswert sei, dass solche Dinge (Genehmigungen für Konzerte, d. Red.), über die sie sich bisher immer wieder aufregen musste, weil sie aus eigener Kraft nicht zu klären waren, jetzt kein Problem mehr seien.“ Die SED versucht durch solche Treffen, den Druck aus dem Kessel zu nehmen – wird aber von den Ereignissen völlig überrollt.

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