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heute in hamburg„Im Hintergrund fällt eine Feuerkugel“

Online-Ringvorlesung: „Schwarze Steine an der Grenze“, 20.00 bis 21.30 Uhr.

Zoom Meeting, Informationen unter www.uni-hamurg.de/veranstaltungen

Interview Friederike Gräff

taz: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Laien, einen Meteor zu sehen, Herr Lüthen?

Hartwig Lüthen: Die ist sehr hoch, wenn man nachts an den Sternenhimmel guckt und es einigermaßen dunkel ist. Normalerweise verglühen sie vollständig in der Atmosphäre und kommen nicht auf den Boden runter.

Sie sprechen über den Meteor, der im vergangenen Jahr am 12. September über Norddeutschland zu sehen war.

Ich spreche über drei Dinge, die oft durcheinander geworfen werden: Bevor es in die Erdatmosphäre hineingeflogen ist, war es ein Meteoroid, als man ihn am Himmel sehen konnte, war es ein Meteor, da gibt es sehr schöne Videos im Netz, zum Beispiel von einem Kitesurfer, der durch die Gegend surft und im Hintergrund fällt solch eine Feuerkugel runter. Und was Herr Hansen in seinem Garten aufgesammelt hat, ist ein Meteorit.

Was war das Besondere dieses Dreier-Pakets, wenn man es so nennen kann?

Es ist sehr selten, dass ein Meteorit gefunden wird. Bei diesem kam noch hinzu, dass es sich um einen sehr seltenen Meteoritentypen handelt, nämlich einen kohligen Chondriten. Die haben die Eigenschaft, dass sie auch organische Moleküle enthalten und darum sind sie aus astrobiologischer Sicht so interessant.

Sie haben sich selber an der Suche nach dem Meteorit bei Flensburg beteiligt.

Ich bin beruflich Biologe, aber Amateur-Astronom. Es gibt Leute, die beschäftigen sich mit Sternschnuppen und Meteoren und dazu gehöre ich und auch mein halber Bekanntenkreis. Und wenn so etwas in erreichbarer Nähe auftritt, dann geht man los und sucht.

Wie geht man dabei vor?

Man muss das Fallgebiet irgendwie eingrenzen. Es gab Videos von Überwachungskameras, die man sich angucken konnte, es gab auch ein Video einer spezifischen Meteorkamera, das man ziemlich gut auswerten konnte. Dann sucht man die Gegend gründlich ab, sammelt schwarze Steine ein und stellt meist fest, dass es keine Meteoriten sind. Ich weiß, dass circa 20, 30 Leute gesucht haben, wir haben uns auch zusammengeschaltet.

Hartwig Lüthen, 60, ist Biologe an der Uni Hamburg und Amateur-Astronom.

Hatten Sie Erfolg?

Keiner von uns hat etwas gefunden – aber der Herr Hansen in Flensburg.

Hatte der auch gesucht?

Nein, der ist nach Hause gekommen, wollte seinen Rasen mähen und stellte fest: da liegt ein schwarzer Stein, der da gestern noch nicht lag.

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