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heute in hamburg„Wir sehen uns als hörbares Stadtmagazin“

Foto: privat

Mona Rübsamen ist Geschäftsführerin des Radiosenders Flux FM, den sie 2004 auch mitgründete.

Interview André Zuschlag

taz: Frau Rübsamen, ab heute ist der Berliner Radiosender Flux FM in Hamburg im Radio zu empfangen. Wie kommt das?

Mona Rübsamen: Wir werden das am Mittwoch startende Reeperbahn-Festival zehn Tage lang terrestrisch begleiten. Tatsächlich waren wir vor zehn Jahren schon einmal als Radio auf dem Reeperbahn-Festival, das ist für uns also nicht ganz unbekannt.

Wie sieht das Programm aus?

Natürlich werden wir jeweils viel von den Acts des Tagesprogramms spielen, aber wir wollen viele Leute zu Gesprächen einladen: Was passiert in der Kulturszene? Wie geht es der Musikwirtschaft? Da sind dann ganz unterschiedliche Akteure der Szene zu Gast: die Gründer des Reeperbahn-Festivals, Vertreter*innen des Klubkombinats, Kulturpolitiker*innen.

Also kein reines Musikprogramm?

Nein, wie auch das Reeperbahn-Festival soll es auch bei uns nicht nur um das reine Abspielen von Musik gehen. Die Kulturbranche macht seit Pandemiebeginn einen tiefgreifenden Wandel durch, der auch zivilgesellschaftliche Debatten aufwirft. Wir wollen Perspektiven aufzeigen und dafür eine Plattform bieten.

Sie sollten eigentlich schon seit dem 1. August auf einer festen Frequenz dauerhaft in Hamburg senden – so hatte es zumindest die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein voriges Jahr entschieden. Warum geschieht das nicht?

Auf der UKW-Frequenz 104.0 MHz (oder als digitaler Stream) ist Flux FM bis zum 23. September täglich ab 6 Uhr zu hören.

Wir müssen leider wegen einiger juristischer Formalitäten noch etwas abwarten. Dabei fühlen wir uns aber durch die Frequenzzuweisung der Medienanstalt in Hamburg sehr gewollt und willkommen. Wir stehen schon in den Startlöchern und hoffen, bald dauerhaft senden zu können. Das Studio ist auch schon fertig. Mit den kommenden zehn Tagen können wir einen kleinen Höreindruck vermitteln. Flux FM in Hamburg wird sicher keine Lightversion, sondern ein ganz eigener Sender für Hamburg.

Dabei ist heute so viel davon die Rede, dass das Radio ziemlich tot sei.

Ich glaube schon, dass UKW weiter wichtig ist. Und auch, dass weiter Platz für ein kuratiertes Programm besteht. Gut gemachte Aufbereitung von Themen wird doch weiterhin geschätzt – trotz aller Streamingdienste. Und auch der Wunsch nach lokaler Berichterstattung ist da: Wir sehen uns als hörbares Stadtmagazin, das die Themen in der Kultur-, Kreativ- und Digitalszene und in Hamburg generell begleitet.

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