heute in hamburg: „Spielplätze sind sehr funktional“
Diskussionsreihe Tischgespräche: 19 Uhr, in den Räumen von „Imagine the City“, Shanghaiallee 21, Eintritt frei. Um Anmeldungen unter rsvp@imaginethecity.de wird gebeten
Interview Juliane Preiß
taz: Liz, ist die Hafencity ein guter Ort für Kunst?
Liz Magic Laser: Ich empfinde die Mischung aus futuristischer Ästhetik und alten Bauten als reizvoll. Die Hafencity qualifiziert sich dadurch als spannender Kunststandort.
Was ist Ihnen besonders aufgefallen?
Die Parks und Spielplätze. Sie bestätigen meinen Eindruck der Hafencity als Teil einer Stadt der Zukunft. Auch hier treffen Gegensätze aufeinander. Einerseits sind die Grünflächen komplett durchgeplant, andererseits werden Materialien wie alte Baumstämme für die Spielplätze verwendet, wie beispielsweise im Lohsepark. In New York, wo ich herkomme, bestehen die meisten Spielplätze aus buntem Metall. In der Hafencity hingegen fasziniert mich das Yin und Yang von Technik und Natur, daraus könnte vielleicht ein Projekt entstehen.
Sie planen ein Projekt in der Hafencity?
Noch bin ich in der Recherche- und Findungsphase. Bevor ich nach Hamburg kam, habe ich KünstlerInnen gebeten, mir Bilder von Spielplätzen zu schicken. Mich fasziniert die Frage, wie unsere Umgebung unser Handeln und unsere Denkweise beeinflusst. Da ist es natürlich interessant zu sehen, wie unsere Umgebung designt wird, um uns zu beeinflussen. Spielplätze sind hierfür ein gutes Beispiel.
Wieso?
Die Spielplätze hier sind sehr funktional. Und ich habe den Eindruck, dass das Spiel gezielt dazu genutzt wird, um Kindern beizubringen, wie man arbeitet und trainiert. Aber vielleicht habe ich da einen besonderen Denkansatz, da ich ein dreijähriges Kind habe und selbst viel Zeit auf Spielplätzen verbringe.
Liz Magic Laser, 38, ist eine Multimedia- und Performance-Künstlerin aus New York.
Wie könnte ein Projekt aussehen?
Das ist zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen. Bevor ein Kunstprojekt entsteht, braucht es zuallererst einen Austausch. In den vergangenen Tagen habe ich verschiedene AkteurInnen, KünstlerInnen und auch AktivistInnen getroffen, die sich mit den bestehenden Strukturen vor Ort auseinandersetzen und diese auch formen – wie zum Beispiel Mitglieder des Programms Alster-Bille-Elbe-„Parks“. Und heute Abend soll es einen Austausch in größerer, offener Runde bei den „Tischgesprächen“ geben.
Das heißt, heute Abend könnten schon Ideen entstehen?
Klar, wieso nicht. Wir lernen schließlich alle voneinander. Ich kenne meine Stadt New York, die HamburgerInnen kennen ihre Stadt. Wir können unsere Erfahrungen vergleichen und uns austauschen. Wenn dabei schon konkrete Ideen entstünden, wäre das ideal.
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