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heute in hamburg„Tanzen wirkt ganz anders als ein Artikel“

Foto: privat

Heike Rupp, 60, arbeitet als Sozialpädagogin im Mädchentreff im Schanzenviertel.

Interview Juliane Preiß

taz: Frau Rupp, warum soll ausgerechnet Tanzen gegen Gewalt helfen?

Heike Rupp: Tanzen ist ein ganz besonderes Mittel, um auf ein Thema aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Vor allem Tanzen in der Öffentlichkeit wirkt ganz anders als ein Artikel, Flugblätter oder Demonstrationen.

Die Kampagne One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) hat ihren Ursprung in den USA, Initiatorin ist die Künstlerin und Feministin Eve Ensler.

Und jedes Jahr zum 14. Februar tanzen Menschen weltweit zu einer einheitlichen Choreographie zu dem Lied „Break the Chain“. Der Titel allein bringt ja schon einiges zum Ausdruck.

Muss es unbedingt dieses Lied sein oder kann man auch zu anderer Musik gegen Gewalt gegen Frauen tanzen?

Selbstverständlich. Nur hat es dann nicht diesen gemeinsamen Charakter, den Wiedererkennungseffekt.

Und was ist der der Unterschied zu #metoo?

Diese Aktion wird im Netz verbreitet. One Billion Rising hat noch mal eine ganz andere Intention; sichtbar sein, auf der Straße, in den Städten, weltweit. Und das am gleichen Tag zum gleichen Zeitpunkt.

Sie arbeiten im Mädchentreff Schanzenviertel. Suchen die Mädchen und jungen Frauen Beratung zum Thema Gewalt?

Ja, das Thema ist bei uns Alltag.

Und wie viele von Ihren Besucherinnen tanzen heute mit?

Wie viele genau weiß ich nicht,

das Angebot ist absolut freiwillig. Aber unsere Besucherinnen kennen das jetzt schon. Wir brauchen eigentlich niemanden überzeugen, die Stimmung ist so gut, jede will da mitmachen.

Die Choreographie des Kampagnen-Liedes hat es ganz schön in sich. Sie haben im Vorfeld extra Trainings angeboten. Kommt man da überhaupt mit, wenn man nicht geübt hat?

Natürlich kann man auch mitmachen, wenn man vorher nicht geübt hat. JedeR kann sich sofort einreihen und mittanzen. Es gibt Gruppen mit jüngeren Mädchen, die sind schon ziemlich gut und daran kann man sich orientieren. Es sieht schon kompliziert aus. Man muss es auch nicht perfekt können, in der Masse mit mehreren Hundert Leuten sieht das schon beeindruckend aus.

Und Sie, tanzen sie auch mit?

Wenn ich dazu komme – natürlich.

Tanzdemo „One Billion Rising“, 17 Uhr, Ida-Ehre-Platz

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