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heute in hamburg„Eiche ist im Kommen“

Holzarbeiten Das Tischlerhandwerk hat ein gutes Image. Eine Ausstellung zeigt Meisterstücke

Falk Schütt

48, Diplom-Volkswirt, ist Geschäftsführer der Hamburger Tischler-Innung sowie des Fachverbands Tischler Nord.

Taz: Herr Schütt, wer kauft heute noch handgefertigte Holztische?

Falk Schütt: Wenn es um Esstische geht, sind es meist Privatkunden. Bei Konferenz- oder Bürotischen sind es eher gewerbliche Interessenten.

Ist der individuelle Esstisch im Kommen?

Es gibt keine spezielle Erhebung für das Tischlerhandwerk, aber wir haben schon den Eindruck, dass die Verbraucher zunehmend Wert auf individuelle Möbel legen.

Ein teures Vergnügen.

Es ist auch eine Preisfrage, das stimmt. Ich kann als Tischler nicht mit Ikea oder anderen Billigmöbelherstellern konkurrieren. Das ist nicht mein Klientel.

Und wie steht die Branche zur Nachhaltigkeit?

Da gibt es einmal die Europäische Holzhandelsverordnung, der zufolge keine geschützten Holzarten mehr importiert werden dürfen. Wenn ein Verbraucher außerdem wünscht, dass ein Tropenholz zertifiziert ist, also aus nachhaltigem Anbau stammt, lassen wir uns die entsprechenden Zertifikate vom Holzhändler liefern.

Welches Holz ist derzeit Mode?

Derzeit ist Buche im Kommen und – man sollte es nicht glauben – Eiche.

Schwer und dunkel.

Ja, aber es gibt natürlich verschiedene Eichenarten, auch gebeizte Eiche oder Kalkeiche. Die ist eher gräulich-weiß.

Hat die Tischlerbranche Nachwuchsprobleme?

Wegen der geburtenschwachen Jahrgänge wird die Zahl der Bewerber für die Erstausbildung übersichtlicher. Aber große Nachwuchssorgen haben wir bislang nicht. Denn das Tischlerhandwerk hat – anders als andere Gewerke – ein gutes Image: Man ist kreativ und arbeitet mit nachwachsenden Rohstoffen.

Wie hoch ist der Frauenanteil in der Branche?

Wir haben mit 25 Prozent erfreulich viele weibliche Lehrlinge. Auf der Gesellinnen-Ebene sind es nur noch knapp zehn Prozent. Und bei Inhaberinnen liegen wir im einstelligen Prozentbereich. Dabei liefern die Frauen in den Gesellenprüfungen oft die besseren Ergebnisse ab.

Warum versandet das dann?

Weil Frauen das oft als Erstausbildung nutzen, um sich zum Beispiel im Bereich Innenarchitektur weiterzuqualifizieren. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Tischlerberuf körperlich teils sehr schwere Arbeit ist. Interview: PS

Eröffnung der Ausstellung „Tischler-Meisterstücke 2017“: 10 Uhr, Handwerkskammer, Holstenwall 12. Geöffnet Mo 10–20, Di 8–20, Sa+So 11–17 Uhr; bis 3.9.

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