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heute in hamburg„Stadt lebenswert machen“

Intervention Tanz und Flashmob: Eine erste Zukunftswerkstatt bereitet den „100 in 1 Day“ vor

Alena Ottersbach

23, studiert Politologie und Kulturmanagement, und macht zurzeit ein Prakum im Stadtteilkulturzentrum „Die Motte“.

taz: Frau Ottersbach, Urban Gardening und Yoga im Park gibt es schon zuhauf. Wozu braucht Hamburg die Aktion „100 In 1 Day“?

Alena Ottersbach: Am 17. September wollen wir das hamburgweit bündeln: Wir wollen einerseits Menschen vernetzen, die den öffentlichen Raum bereits bespielen. Andererseits möchten wir Unerfahrene ermutigen, sich zusammenzutun. Um sie zu erreichen, bereiten wir den Aktionstag mit „Zukunftswerkstätten“ in verschiedenen Stadtteilen vor. Die heutige in Eppendorf macht den Anfang.

Welche Idee steckt dahinter?

Entstanden ist das Projekt 2012 aus einer Studenteninitiative im kolumbianischen Bogotá. Sie wollten Menschen dazu bringen, ihre Stadt lebenswerter zu gestalten. Dabei sollten Leute durch Aktionen im öffentlichen Raum andere verleiten, ihr Verhalten zu reflektieren. Geschminkte Pantomimen forderten Autofahrer spielerisch zum Anhalten auf. Daraufhin gingen tatsächlich die Unfallzahlen zurück. Inzwischen gibt es den „100 In 1 Day“ alljährlich in 14 Ländern.

Und seit wann in Deutschland?

Hamburg wird die erste deutsche Stadt sein. Die Idee stammt von einer Kulturwissenschafts-Studentin aus unserem Organisationsteam. Sie hat das Projekt während eines Bogotá-Studienaufenthalts kennen gelernt.

Wird es hier auch Pantomime geben?

Das hängt davon ab, was die Leute vorschlagen. Denkbar wären Flashmobs, Gesang, Tanz oder Sport auf öffentlichen Plätzen, Sprachkurse, Postkarten mit freundlichen Botschaften…

Eine Ihrer Kolleginnen hat eine „Glücksbox“ mit schönen Wünschen vorgeschlagen. Klingt eher nach Kindergeburtstag als nach Politik.

In der Tat sind wir eher indirekt politisch, indem wir uns des öffentlichen Raums bemächtigen. Als Konkurrenz zur Initiative „Recht auf Stadt“ begreifen wir uns aber nicht. Ökologie dagegen ist uns schon ein Anliegen. Deshalb werden wir mit der Ottenser Initiative „Grünanteil“ zusammenarbeiten, die Urban Gardening koordiniert.

Wer finanziert das alles eigentlich?

Bis jetzt zahlen wir zehn OrganisatorInnen alles selbst. Wir sind aber dabei, ein Crowdfunding zu organisieren. Interview: PS

Zukunftswerkstatt für „100 In 1 Day Hamburg“: 18 Uhr, Kulturhaus Eppendorf, Julius-Reincke-Stieg 13 a

www.100In1day-hamburg.de

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