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heute in bremerhaven„Niemandkennt Simone Veil“

Clara Friedrich, 31, seit Januar 2020 Leiterin des Bremerhavener Büros der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau.

Interview Lisa Bullerdiek

taz: Frau Friedrich, warum ist es wichtig, speziell auf die Rolle verschiedener Frauen in der Geschichte der EU aufmerksam zu machen?

Clara Friedrich: Jeder weiß von Robert Schuman und Jean Monnet. Niemand kennt Simone Veil. Wir wollen sichtbar machen, was Frauen geleistet haben. Wichtig ist aber auch zu zeigen, welche Rolle die EU bei der Gleichberechtigung innerhalb der Mitgliedstaaten spielt. Das bekommen viele nicht mit.

In dem Titel der Ausstellung heißt es, dass es um „Erfolge, Chancen und Hürden“ gehen soll. Was sind Hürden für die Gleichberechtigung von Frauen in der EU?

Gewalt gegen Frauen ist ein großes Thema. Die EU hat die Istanbul-Konvention immer noch nicht ratifiziert. Auch in der Arbeitswelt gibt es weiterhin Nachteile für Frauen und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft schwierig. Ein aktuelles großes Thema sind natürlich auch populistische und rechte Bewegungen, die sich gegen die Rechte von Frauen richten.

Was genau wird in der Ausstellung präsentiert?

Wir zeigen 25 Frauen, die für die EU-Integration wichtig waren, und Institutionen und Personen, die heute die Gleichberechtigung in der EU vorantreiben.

In welcher Form?

In vier Wahlkabinen werden diese Frauen und ihre Beiträge mit Dokumenten und Fotos ausgestellt.

Das Gespräch zur Ausstellungseröffnung findet auf Zoom statt. Wer ist dabei und worum wird es gehen?

Tanja Baermann, Katrin Langensiepen und Çağla Beyaz sprechen über Meilensteine und Hürden für Frauen in der Europäischen Union. Sie bringen ganz unterschiedliche Perspektiven mit. Die Landeszentrale für politische Bildung moderiert das Gespräch.

Welchen Beitrag leistet die EU denn für die Gleichberechtigung innerhalb der Nationalstaaten?

Zunächst setzt die EU Standards und fordert das von Mitgliedsstaaten ein. Auch wenn man auf die Institutionen guckt, geht es um ihren Vorbildcharakter: Wer kann mitwirken? Das Europaparlament ist da ebenfalls spannend. Dort liegt der Frauenanteil immerhin bei 40 Prozent. Konkret haben auch die Urteile des Europäischen Gerichtshofs Einfluss auf unser Leben – zum Beispiel zum Thema Teilzeit. Die EU spielt zudem eine große Rolle bei der europaweiten Vernetzung von feministischen Organisationen und Aktionen.

„#EUwomen – Frauen in der europäischen Politik – Erfolge, Chancen und Hürden“: in der VHS Bremerhaven, Lloydstr. 15, Bremerhaven

Gespräch zur Ausstellungseröffnung: 17 Uhr, Registrierung via Zoom, Link auf www.politische-bildung-bremen.de [Link auf https://zoom.us/webinar/register/WN_XkbkjKXrRSq4dc5oit0cPQ]

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