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heute in bremerhaven„Die Schifffahrt zieht sich durch mein Leben“

Foto: privat

Oliver Schaffer, ist Playmobil-Diorama-Künstler und Mitorganisator der aktuellen Ausstellung „Kogge trifft Playmobil“.

Interview Dana Ehlert

taz: Herr Schaffer, was haben Spielfiguren im Schifffahrtsmuseum zu suchen?

Oliver Schaffer: Mithilfe der Sonderausstellung „Kogge trifft Playmobil“ sollen vermehrt auch Besucher*innen in das Museum gelockt werden, die sich sonst vielleicht nicht so sehr für die Schifffahrt interessieren. Mit Playmobil können komplizierte Sachverhalte abstrakt anschaulich gemacht werden. Das alles ist so eng miteinander verknüpft, dass die Besucher*innen auf jeden Fall etwas über die Geschichte der Kogge lernen.

Wovon erzählt die Sonderausstellung?

Sie erzählt die Geschichte der Kogge. Die Kuratorin Helga Berendsen hat sich unter anderem auf den Bau, den Fund und den Einsatz des Segelschiffs fokussiert. Das Schiff wurde überwiegend für den Handel verwendet. Die Besucher können aber auch einen Ausflug in eine Fantasiewelt machen: Denn es gibt ein Piraten-Diorama mit Seeungeheuern zu sehen. Ergänzt wird das Ganze von Forschungsvitrinen. Sie informieren beispielsweise darüber, wie das Holz der Kogge zusammengesetzt und wie das Schiff vermessen wurde.

Sie haben die größte Playmobil-Schausammlung der Welt. Woher kommt diese Leidenschaft?

Als Kind war ich ein großer Zirkusfan und hatte einen ganzen Playmobil-Zirkus, den ich Circus Oliver nannte. 2003 durfte ich diesen erstmals der Öffentlichkeit präsentieren und so begann die Arbeit mit verschiedenen Museen. Ich bin ein reiner Zwecksammler. Das heißt, ich möchte mit meiner Sammlung etwas zeigen und konstruieren. Eigentlich war ich Musicaldarsteller. Ich entwickelte aber immer öfter Ausstellungen, um in die Museumswelt abzutauchen und um Spaß ins Museum zu bringen.

Ist die Kogge das Zentrum Ihrer Sammlung?

Die Kogge kann man so nicht kaufen. In der Ausstellung ist sie aber siebenmal zu sehen. Dafür habe ich ein Piratenschiff umgestaltet und einen Mast in der Mitte zugesägt. Hinten befand sich auch kein Steuerrad, weshalb auch das geändert wurde. Dann habe ich die Segel nach dem Original anfertigen lassen. Das Schiffswrack ist aus dem Rumpf des Piratenschiffs entstanden. Es wurde so bearbeitet, dass es dem Original möglichst nahe kommt.

Haben Sie noch andere Schiffssammlungen?

Ja, habe ich. Die Schifffahrt zieht sich durch mein Leben. Ich komme gebürtig aus Kiel, mein Vater war bei der Marine, ich selbst war auf einem Kreuzfahrtschiff tätig. Zu meiner Playmobil-Sammlung zählen unter anderem Schoner, Piratenschiffe, römische Schiffe, Wikingerschiffe, die Arche Noah, ein U-Boot und viele weitere.

Es gibt auch ein digitales Angebot zur Sonderausstellung. Wie sieht das aus?

Wenn man die Internetseite des Museums besucht, dann lässt sich die Ausstellung mit 360-Grad-Views aus der Sicht einer Playmobilfigur anschauen. Es wirkt so, als wenn man selbst auf die Größe der Figur geschrumpft wäre. Das soll nicht den Besuch der Ausstellung ersetzen, aber Lust auf mehr machen.

Kogge trifft Playmobil – Die Geschichte eines Schiffes neu erzählt. Online-Eröffnung der Sonderausstellung im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, heute, 15 Uhr auf der Facebookseite des DSM. Besichtigungen ab Freitag täglich 10-18 Uhr. Bis 25. Oktober

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