heute in bremerhaven: „Wir könnten in der Milchstraße die Einzigen sein“
taz: Herr Vogel, gestern habe ich komische Lichter am Himmel gesehen. Können Sie ausschließen, dass es Außerirdische waren?
Andreas Vogel: Ja, mit absoluter Sicherheit. Es gibt viele komische Lichter am Himmel, aber alle, die wir bisher entdeckt haben, waren irdischen Ursprungs.
Da sind Sie sich sicher?
Sehr sicher. Der Grund sind die gigantischen Entfernungen zu den Sternen: Wir würden mit heutiger Technologie dorthin etwa 70.000 Jahre brauchen. Eine fortgeschrittene Spezies würde zumindest noch Jahrzehnte brauchen und den Weg würde niemand auf sich nehmen, um einfach nur mal kurz vorbei zu schauen und keinen Kontakt aufzunehmen.
Wie wahrscheinlich ist denn, dass es eine zweite Erde gibt?
Das wiederum ist gar nicht so unwahrscheinlich. Wir haben festgestellt, dass in der Milchstraße, unserer Heimatgalaxie, etwa 50 Milliarden Planeten existieren, die sich um andere Sterne drehen. Davon dürften einige unserer Erde nicht unähnlich sein, also Wasser und eine Atmosphäre haben.
Und das hieße, dass es Leben geben könnte?
Dass es irgendwo noch Leben im Weltall gibt, ist schon sehr wahrscheinlich. Aber wenn man nach einer technischen Zivilisation sucht, könnten wir da zumindest in unserer Milchstraße die Einzigen sein. Aber nochmal: Kontakt werden wir zu einer anderen außerirdischen Zivilisation wohl nie aufnehmen.
Das ist irgendwie bedauerlich.
Ein bisschen schon. Aber die Suche lohnt sich. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen Planeten finden, der der Erde nicht unähnlich ist.
Ihr Vortrag wird in einer Bar in Bremerhaven sein. Ist das nicht ein ungewöhnlicher Ort?
Das ist Absicht. Mein Vortrag läuft in der Reihe „Science goes Public“. Dahinter steht die Idee, Menschen zu erreichen, die sonst womöglich nicht so mit Wissenschaft in Berührung kommen würden.
Interview Jean-Philipp Baeck
Vortrag „Auf der Suche nach E.T. – wann finden wir eine zweite Erde?“,20.30 Uhr in der Lady Tee‘s African Bar, Bürgermeister-Smidt-Str. 169, Bremerhaven
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen