heute in bremen : Pfeiffer ist kein Vorgarten-Ermittler
Ein Hörspiel zum Zusehen: Das BremerAmateurTheaterEnsemble zeigt „Die coole Sängerin“
taz: Herr Weber, ist ein Hörspiel nicht fürs Radio da?
Rolf Weber, Hörspielautor und -regisseur: Sicher ist das Heimatmedium des Hörspiels das Radio. Bei der Produktion des ersten „Emil-Pfeiffer“-Hörspiels wollten wir das Ganze auch noch live mit einem Publikum teilen. Seit dem zweiten Hörspiel der Pfeiffer-Reihe nehmen wir die Live-Aufführungen auf.
Machen Sie dann nicht eigentlich Theater?
Nein. Fernsehen und Theater sind visuell ausgerichtet. Beim Hörspiel hingegen ist die eigene Fantasie der Zuhörer gefragt – auch wenn sie zusehen, wenn wir sprechen.
Ein Krimi-Hörspiel ist nicht gerade sehr innovativ...
Klar, aber da kann man gut mit Klischees spielen – und ironisch sein. Emil Pfeiffer ist kein Agatha-Christie-Vorgarten-Ermittler. Ich habe mir Mühe gegeben zu zeigen, was mit jemandem passiert, der jeden Tag im kriminellen Milieu unterwegs ist. Pfeiffer gehört eher zur „hard-boiled“-Sorte.
„Hard-boiled“?
Im Deutschen würde man wohl sagen, dass er „hart gesotten“ ist. Wie Humphrey Bogart, nur lustiger.
Der Titel „Die coole Sängerin“ lässt Gesang vermuten.
Die Live-Gesangseinlagen waren ein Wunsch von Susanne Harms, die die coole Sängerin spricht – und singt. Die Geräusche kommen natürlich auch nicht vom Band.
Wird die Pfeiffer-Reihe weiter geführt?
So lange, wie die Zuschauer keine Eier und Tomaten werfen. Die nächsten drei sind schon angedacht. Fragen: IB
Live-Krimi-Hörspiel, Kulturwerkstatt Westend, 20.00 Uhr