heute in bremen : Der Blick nach Peking
Eine Ausstellung diskutiert über Menschenrechtsverletzungen bei den „Spielen der Schande“
taz: Herr Körper, sie sind heute mit 30 Schautafeln vor dem Bahnhof. Was zeigen sie?
Hubert Körper, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte: Wir weisen auf die Menschenrechtsverletzungen in China hin; gerade auch auf die im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen: 1,5 Millionen Pekinger mussten ihre Häuser verlassen, weil dort Sportstätten gebaut wurden. Obdachlose, Bettler und Wanderarbeiter wurden verbannt, weil sie nicht ins Bild der perfekten Spiele passten. Es sind tatsächlich „Games of Shame“, Spiele der Schande.
Werden sie als Spielverderber beschimpft – von denen, die die Olympischen Spiele als sportlichen Wettkampf verfolgen?
Im Gegenteil: Wir bekommen sehr positive Reaktionen. Was wir zeigen, macht viele Besucher betroffen. Ich habe Leute gesehen, denen Tränen in den Augen standen.
Also alles Gegner der Spiele, wie sie in Peking abgehalten werden?
Jedenfalls kommen die Leute scharenweise zu uns und sagen, dass sie die Olympischen Spiele im Fernsehen ignorieren, weil sie wissen, was dort passiert.
Ein Olympia-Boykott bei laufendem Sportbetrieb.
Ja, wobei Peking den Zuschlag unserer Ansicht nach nie hätte bekommen dürfen. Dort wird Missbrauch von Sportlern, Zuschauern und Staatsgästen betrieben. Die größte Propagandaschau, die die Welt je gesehen hat.
Was sagen Sie denen, die behaupten, China werde sich durch die Olympischen Spiele öffnen?
Mit der Vergabe hat sich die Situation verschlechtert, das können wir auch zeigen. Fragen: FEZ
„Games of Shame“, Bahnhofsplatz, 10 bis 18.30 Uhr.