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heute in bremen„Manche Präsentationen sind völliger Quatsch“

Foto: Matthias Nau

Simeon Buß aka Sim Panse, 32, ist Moderator, Poetry Slammer und selbstständiger Künstler.

Interview Lukas Scharfenberger

taz: Herr Buß, was ist Powerpoint-Karaoke?

Simeon Buß: Ich besorge mir Powerpoint-Präsentationen aus dem Internet. Es gibt auch Ver­anstalter*innen, die sie selbst erstellen, aber ich finde es lustiger, wenn es die Präsentationen wirklich gibt. Es sind dann immer so sechs bis acht freiwillige Leute dabei, die in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Ich moderiere das ganze. Je­de*r bekommt eine Präsentation zugelost, die sie*­er nicht kennt und dann müssen alle das Beste aus dem Vortrag rausholen.

Welche Themen haben die Präsentationen?

Das ist völlig zufällig. Wir hatten schon das „Schützenfest in Greven 2010“, Heinrichs 80sten Geburtstag oder die Präsentation des CSU-Webshops. Manchmal sind auch nur Formeln und Tabellen dabei, dann muss man aus den Zahlen alles rausholen. Wieder andere Präsentationen bestehen nur aus Bildern oder sind einfach völliger Quatsch.

Wie wird ein*e Sieger*in ermittelt?

Zunächst: Zu Gewinnen gibt es einen Schnaps, es geht also nicht um viel. Das ist ein Spiel zum Spaß an der Freude. Es gibt aber auch eine Bewertung durch das Publikum. Alle Zuschaue­r*innen bekommen zwei oder drei Pokerchips, je nachdem wie viele ich dabei habe und wie viele Leute kommen. Die können sie auf ihre Favorit*innen verteilen. Die besten drei kommen ins Finale und dort wird dann per Applaus abgestimmt.

Wie würden Sie das Publikum beschreiben?

Die Veranstaltung zieht viele Improtheater-Menschen an. Hier in Bremen haben wir eine schöne Szene. Die Leute vom „Alsomirschmeckts Theater“ kommen öfter vorbei. Die liefern immer doll. Ansonsten können gerne alle kommen, die Lust haben.

Wie oft findet die Veranstaltung statt?

Das ist jetzt die sechste Ausgabe in anderthalb Jahren. Wir machen also etwa alle zwei bis drei Monate eine Veranstaltung. Eine Präsentation dauert dabei rund sieben Minuten, der Abend ist aber meistens erst nach drei Stunden zu Ende.

Sie sind selbstständiger Künstler. Wie lebt es sich denn eigentlich davon?

Das geht mit Existenzängsten und Zweifeln einher, ob das der richtige Weg ist. Auf der anderen Seite kann ich mir aber nicht vorstellen, unter irgendjemanden zu arbeiten. Es ist schön, wenn es funktioniert, aber es gibt auch immer Angst, dass es nächstes Jahr nicht mehr geht.

Powerpoint Karaoke, 28. 12, 20 Uhr, Gastfeld, Gastfeldstraße 67

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