heute in bremen: „Ein Telefon steht sogar auf einem Klo“
Amélie Rösel, 21, Studentin, Fahrradkurierin und Vorstandsmitglied von Kulturbeutel e. V.
Interview Lukas Scharfenberger
taz: Frau Rösel, was bitteschön ist das „Irgendwo“?
Amélie Rösel: Also erst mal ist das Irgendwo ein Ort, eine Fläche für Begegnungen und Austausch. Das „Irgendwo“ ist aber auch eine Idee: Wir wollen die kulturelle Vielfalt in Bremen fördern und eine bunte Ausgehkultur schaffen. Es gibt im Sommer unter der Woche regelmäßige Veranstaltungen wie zum Beispiel das Kino am Mittwoch oder den Bar-Abend am Freitag. Außerdem bieten wir immer wieder Workshops und meistens auch ein Konzert an. Sonntags versuchen wir, Familientage zu ermöglichen.
Es heißt, das „Irgendwo“ sei dieses Jahr irgendwie anders?
Das Kollektiv hat sich total verändert, wir sind viel größer geworden. Wir sind dreimal so viele Leute wie letztes Jahr. Wir machen weniger Partys und mehr Kulturprogramm. Wir werden ja immer vor allem mit unseren Partys assoziiert, aber das ist gar nicht so in unserem Sinne. Trotzdem freuen wir uns natürlich, dass wir dieses Jahr mit einer Lautstärke feiern dürfen, die einem Open Air angemessen ist.
Gibt es da nicht Konflikte mit den Anwohner*innen?
Open-Air-Eröffnungsparty des „Irgendwo“-Projekts, 18 Uhr, Amelie-Beese-Straße
Klar gibt es die. Wir haben einen ziemlich typischen Nutzungskonflikt, wie es ihn wohl immer in Städten gibt. Manche wollen am Wochenende lieber die Natur hören, obwohl sie an der A 281 wohnen und wir wollen die Fläche eben nach unseren Vorstellungen bespielen.
Was wird die Besucher*innen denn morgen erwarten?
Morgen Abend ist die Eröffnungsparty. Es wird einen überdachten Floor geben und einen komplett im Freien. Die Musik wird dabei sehr unterschiedlich sein, aber auf jeden Fall tanzbar! Außerdem sind auf dem ganzen Gelände Wählscheibentelefone mit Kabeln miteinander verbunden, sodass man mit anderen Leuten auf dem Gelände ins Gespräch kommen kann. Ein Telefon steht sogar auf einem Klo. Des Weiteren erwartet die Besucher*innen eine besondere Überraschung: Ich kann nur sagen, dass es sich dabei um ein spektakuläre Attraktion handelt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen