piwik no script img

heute in bremen„Das Ganze ist ein bisschen abstrakter“

Kelvin Scharnhorst, 22, studiert Theater im Sozialen und ist Teil des Kollektivs „Prego“.

Interview Florian Maier

taz: Herr Scharnhorst, der Name ihrer Installation, „Synaptikum“ klingt ja sehr kryptisch. Was bedeutet das?

Kelvin Scharnhorst: Wir versuchen uns durch die Installation mit Problemlösungsansätzen auseinanderzusetzen. Zeitgleich entstehen durch das Erleben Verknüpfungen. Synapsen sind ja auch Verknüpfungen im Körper. Die Besucher*innen sollen Problem lösen und Verbindungen herstellen.

Da kann man sich ja jetzt noch nicht so viel vorstellen. Wie wird das Ganze denn umgesetzt?

Ich habe eine Kurzgeschichte verfasst, die wir in der Installation verarbeiten. Allerdings versuchen wir, die Atmosphäre der Geschichte einzufangen und nicht die Handlung. Den Inhalt sollen die Besucher*innen selbst schreiben. Das bedeutet, es wird nie den gleichen Ablauf zweimal geben, da jede*r unterschiedliche Verknüpfungen zieht und anders reagiert.

Und wie setzen Sie das technisch um?

Im Raum werden Videoinstallationen und so eine Art Klangteppich sein. Das muss man sich als ein Zusammenspiel der menschlichen Stimme und Umgebungsgeräuschen vorstellen. Mit einem Loopgerät bearbeiten wir diese Geräuschkulisse noch. Das Ganze ist ein bisschen abstrakter. Die Atmosphäre haben wir uns so wie in einem Wald vorgestellt. Das ist allerdings nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen.

Während der Vernissage soll auch eine Performance stattfinden. Wie sieht die aus?

Die Performance kann man nur an bestimmten Tagen sehen. Die Performer*innen greifen da die Rolle der Protagonist*innen auf. Wir haben das auch schon einige Male geprobt: Der Ausgang der Geschichte wird jedes Mal anders sein. Manche der Performer*innen sind spontan in Beobachterpositionen gegangen, andere haben sich dagegen entschieden.

Vernissage „Synaptikum“: Video- und Soundinstallation des Kollektivs „Prego“ von der Hochschule Ottersberg, 18 Uhr in der Villa Sponte, Osterdeich 59B. Die Ausstellung läuft bis zum 5. 8.

Ihr habt gerade erst euer Künstlerkollektiv „Prego“ an der Hochschule für Kunst im Sozialen gegründet …

… und „Synaptikum“ ist auch unsere erste Installation.

Wodurch zeichnet sich das Künstlerkollektiv „Prego“ aus?

Wir wollen so interdisziplinär wie möglich arbeiten. Alle Beteiligten kommen auch aus unterschiedlichen Disziplinen. In unserer Kunst wollen wir aber oft das Gleiche. Das haben wir schnell gemerkt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen