heute in bremen : Tu felix Schwachhausen?
Der Beirat Schwachhausen diskutiert das „Kulturkataster“
taz: Sie arbeiten an einem „Kulturkataster“ für Schwachhausen. Ist es förderlich, Kultur planmäßig zu erfassen?
Gerda Engelbracht, Ausstellungsentwicklerin (u. a. Krankenhausmuseum, „Fockes Labor“): Wir haben über den Begriff „Kataster“ diskutiert, aber es gab keinen anderen Vorschlag, nicht mal einen schlechteren. Ich finde die nüchterne Bezeichnung auch ganz richtig: Schließlich geht es um die wertfreie Auflistung von Terminen, Orten und Menschen.
60 Schwachhauser „Kulturmenschen“ sind bereits erfasst. Wie sind die Auswahlkriterien?
Jeder kann sich melden, der das Gefühl hat, dazu zu gehören. Die einzige Grenze heißt Schwachhausen.
Geht es also um ein Stadtteil-„Who is who“ oder sollen die Leute konkret etwas miteinander machen?
Viele Kulturschaffende, die nicht in Institutionen arbeiten, sind „EinzelkämpferInnen“. Unser Ziel ist es, in Kontakt zu kommen – das könnte ein Pilotmodell auch für andere Stadtteile werden. Ganz konkret wird es im Kippenberg-Gymnasium einen „Kultursalon“ geben.
Der Stadtteil hat – laut Wachmannstraßenverein – einen „Ortsamtsleiter der Herzen“, die „längste Galerie“, bei Festen serviert der Bildungssenator „Willi’s Grilli’s“: Geht es Schwachhausen nicht schon gut genug?
Ich finde, dass es kulturell eher unterbelichtet ist. In der Wachmannstraße passiert sehr viel, aber nicht im hinteren Schwachhausen. Seit es die Konzerte und Lesungen in der Riensberger Friedhofskapelle gibt freuen sich die Leute, dass sie auch mal zu einer Veranstaltung um die Ecke gehen können. Fragen: HB
Beirat mit großem Kulturprogramm: 18 Uhr, Kippenberg-Gymnasium