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heute in Bremen„Wir haben keine Ahnung“

TALKSHOW Philipp Feldhusen und Peer Gahmert wollen alles über Zeugenschutz wissen

Philipp Feldhusen

32, ist Mitherausgeber, einer von zwei Chefredakteuren und mindestens die Hälfte aller Autoren der Satirezeitung „Eine Zeitung“.

taz: Herr Feldhusen, haben Sie ein persönliches Interesse am Thema „Zeugenschutzprogramm“?

Philipp Feldhusen: Für meinen Kollegen Peer Gahmert kann ich natürlich nicht die Hand ins Feuer legen, aber von mir kann ich klar sagen: Nein.

Warum befassen Sie sich mit dem Thema?

Wir sind ständig auf der Suche nach Themen, über die wir rein gar nichts wissen. Und über Zeugenschutz wissen wir rein gar nichts – wir haben keine Ahnung. Wir sind die unwissenden Moderatoren.

Was wollen Sie heute in Erfahrung bringen?

Wir wollen wissen, was man überhaupt tun muss, um ins Zeugenschutzprogramm zu kommen, ob man sich seine neue Identität selbst aussuchen darf, ob es wenigstens einen Menschen aus dem alten Leben gibt, dem man seine neue Identität verraten darf. Und auch ganz wichtig: Kann man sich auch als Nichtzeuge eine neue Identität geben lassen, also einfach nur so?

Wer soll all diese Fragen beantworten?

Professor Doktor Dietmar Heubrock. Er ist Sprecher des Bremer Instituts für Rechtspsychologie und Sicherheitsexperte. Er berät zum Beispiel Behörden im Umgang mit Zeugen.

Haben Sie keine Angst, dass er auf all diese Fragen weder antworten darf noch will?

Wir haben in der Tat lange nach einem Experten gesucht und auch Sorge gehabt, dass wir niemanden finden, der etwas sagt, aber Herr Heubrock macht einen sehr netten und redefreudigen Eindruck.

Ihre Talkshow befasst sich ja immer mit etwas abseitigen Themen – wie groß ist das Publikumsinteresse?

Das Interesse war bisher erfreulich groß: So zwischen 60 und 90 Leute waren bisher eigentlich immer da. Ob die was gelernt haben, weiß ich nicht, aber zumindest haben sie sich anscheinend gut unterhalten gefühlt. Und ich habe aus unseren Podiumsgesprächen definitiv schon viel gelernt!

Was denn?

Ich kann jetzt ein Flugzeug landen, ganz im Ernst. Ich weiß jetzt, wie man in die Zukunft reisen kann und ich würde es schaffen, im Falle einer Zombie-Apokalypse bestimmt zwei Tage lang zu überleben.

Interview: Simone Schnase

Live-Talk „Ausgerechnet ich…“: 20 Uhr, Kukoon, Buntentorsteinweg 29

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