herzensort: Mit Wurst oder ohne?
Was früher alltägliche Praxis war, kann Jahre später, wenn man es wieder erlebt, plötzlich einen ganz besonderen Zauber entwickeln. Essen in der Uni-Mensa zum Beispiel. Neulich war ich in der Mensa I der Uni Kiel, ein weiter, lichter Raum, von einem Glasdach überspannt. Es hätte aber natürlich, wenn es nicht eine fantastische, einfache, gute Holsteiner Kartoffelsuppe gegeben hätte, die es nur in Kiel geben kann, jede Mensa sein können: Die Konfiguration der Abläufe ist ja überall gleich, nur in Nuancen unterscheidbar.
Tablett nehmen, Besteck, Serviette, Essensausgabe ansteuern, sagen, was man möchte, Frage „mit Wurst oder ohne“ beantworten (ich: „mit“), Tisch suchen, setzen, mit den dort ebenfalls sitzenden Agrarwissenschaftlern über ihre Bodenproben reden, interdisziplinären Austausch pflegen, Einblicke gewinnen, danach Tablett wegbringen und so auf ein Fließband stellen, wie es gewünscht wird (Geschirr stapeln oder nicht, ganz wichtig!), danach noch eine Kugel Eis, auch sehr gut.
Um es mit der netten Frau aus der alten Maggi-Kochstudio-Werbung zu sagen: „Das machen wir mal wieder!“ Felix Zimmermann
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