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herzensortAuf der Stelle glücklich werden

Die Luft ist warm in dem schwarz gestrichenen Raum, der früher wohl mal eine Autowerkstatt war. Es riecht nach Achselschweiß. Neonröhren blinken im Takt des Basses, während wir auf der Stelle radeln. Vor wenigen Monaten fand ich das noch peinlich. Warum sollte ich auf einem Gerät, das gerne ein Fahrrad wäre, strampeln, ohne voranzukommen?

Nun: Weil es verdammt viel Spaß macht! Echte Fahrradausflüge hingegen sind für mich ein ewiges Hinterherhecheln. Beim Wort „Radtour“ denke ich an sandige Kiefernwaldböden, zu kleine Kinderradreifen und Gegenwind. An den Leuchtturm, unser Ziel, das einfach nicht näher kommen will. Heute sind meine Reifen zwar größer, aber ich bin trotzdem die Letzte.

In der Spinning-Werkstatt radeln wir im Pulk. Die Trainerin vorne schreit in ihr Headset, wir bezwingen abwechselnd Berge und fahren auf Tempo. Beim letzten Anstieg drehe ich den Widerstandsregler noch einmal hoch. Das Treten fühlt sich an, als würden meine Beine in zähem Teig stecken. Ich blinzel nach links, und obwohl meine Freundin schon viel mehr Kilometer zurückgelegt hat, fährt sie immer noch neben mir. Sophie Fichtner

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