hamburg heute : „Bio droht der Identitätsverlust“
Nikolai Fuchs von „Demeter International“ hält heute einen Vortrag zum Bio-Markt
taz: Herr Fuchs, warum ein Vortrag über Bio-Produkte?
Nikolai Fuchs: Das Thema interessiert die Menschen, weil der Weg der Bio-Produkte heraus aus der Nische gestaltet werden will.
Können Sie das erläutern?
Es gibt Wachstumssprünge auf dem Bio-Markt, er wird für Global Player interessant. Der Einstieg großer Unternehmen birgt neben Chancen aber auch Risiken durch die Konventionalisierung von Bio. Natürlich gibt es auch Vorteile: Durch große Konzerne kann man ganz andere Kundenkreise erreichen. Letztlich wollen wir das natürlich. Aber dieser Prozess muss gestaltet werden – sonst verliert Bio die gewachsene Identität.
Wie sieht diese Bio-Identität aus?
Ein wichtiger Wert ist Regionalität. Es gibt aber immer mehr Importe, die von sehr weit herkommen. Das ist ein ökologisches Problem, teilweise auch ein Problem sozialer Standards in den Herkunftsländern – und trifft damit einen weiteren Imagefaktor. Bioprodukte sollten sozial fair sein. Diese Fairness ist aber nicht bei jeder Ökoproduktion weltweit gesichert. INTERVIEW: CGI
„Billig-Bio und Qualitäts-Bio – trennen sich die Wege?“ heute, 20 Uhr, Rudolf Steiner Haus, Mittelweg 11-12
Fotohinweis:NIKOLAI FUCHS, 44, ist studierter Landwirt.