hamburg heute : „… von der Yellowpress abgrenzen“
Der Fotograf Martin Luther organisiert eine Gesprächsrunde zum Thema „Privat“
taz: Herr Luther, erhoffen Sie sich von Ihren Gästen kontroverse Meinungen?
Martin Luther: Es ging uns bei der Planung nicht darum, einen Streit vom Zaun zu brechen. Wichtig war uns, Personen einzuladen, die etwas zum Thema „Privat“ zu sagen haben. Wir haben Cord Riechelmann, einen Journalisten aus Berlin, der die Dinge sehr philosophisch sieht. Volker Lensch von der Bildredaktion des Stern muss jeden Tag darüber entscheiden, welche Bilder an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Außerdem ist noch ein Medienanwalt zu Gast, Dirk Feldmann, der das Thema aus rechtlicher Sicht beurteilen kann.
Welches Konzept steckt hinter der Organisation solcher Gesprächsrunden?
Die Grundidee unseres Kunstforums „Klubfoto“ war es, einmal im Jahr Fotografen dazu einzuladen, ein Werk zu einem von uns gestellten Thema zu erstellen. Mittlerweile fragen wir aber auch Autoren, ob sie zu unserem Thema etwas beitragen.
Gab es für das Thema „Privat“ einen aktuellen Anlass?
Gerade als Fotograf, aber auch als Journalist sollte man sich mit den Thema beschäftigen. Was passiert, wenn man jemanden ungefragt fotografiert und etwas hervorholt, was privat bleiben sollte? Um sich von der Yellowpress abzugrenzen, sollte sich ein seriöser Fotograf darüber im Klaren sein, wie man mit dem Thema umgehen kann. INTERVIEW: ROBIN RIEPRICH
Diskussion: 19 Uhr, Museum der Arbeit, 6 Euro. Ausstellung „Privat“ noch bis 12. 10. 08 im Museum der Arbeit