: gysi über die pds
„Es entsteht ein Vakuum“
Der im Juli abgetretene Berliner Senator und frühere Parteichef Gregor Gysi hat für den heutigen Stern einen Beitrag über den Zustand seiner Partei verfasst. Darin schreibt er: „Die PDS hatte und hat einen gesellschaftspolitischen Sinn.“ Es gebe keine andere Partei, „die so originär Mentalität, Kultur und Interessen einer Vielzahl von Ostdeutschen vertritt, auch vieler Ostdeutscher, die die PDS nicht wählen. Insofern wird ein Vakuum entstehen.“ Von Schuldzuweisungen werde er „nicht zu Unrecht kaum verschont“ bleiben. Gysi selbst übt Kritik an seinen Nachfolgern: „Ohne Vorwurf sage ich: Die Parteiführung vertrat zu sehr sich selbst, sie kämpfte zu wenig nach innen und außen.“ Während er früher Kraftproben mit Rückwärtsgewandten in der Partei gewagt habe, „wurden solche in letzter Zeit eher gescheut.“ Die PDS brauche „eine Neubesinnung, keine Rückbesinnung“ und „schnellstens ein modernes sozialistisches Programm“. Dann könne die Rückkehr in den Bundestag gelingen. „Helfen wird dabei auch, dass viele, die diesmal nicht PDS gewählt haben, nach spätestens einem Jahr merken werden, was sie verloren haben.“ LKW
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