piwik no script img

goldrausch: klondike in der schweiz

Ein unüberschaubar langer Treck hat sich in Bewegung gesetzt. Tausende ziehen mit ihren schwerbepackten Mulis über die verschneiten Alpengebirgspässe in die Schweiz. Die Luft ist erfüllt vom dumpfen Klackern der Pfannen und Töpfe, die von den Sätteln baumeln. Es könnte das Jahr 1894 sein, ein Hauch von Klondike lässt die Atemnebel erklirren. Wieder hat ein Goldrausch die Menschen erfasst. Diesmal im Bündner Oberland, wo in diesen Tagen ein rund ein Kilogramm schwerer Goldklumpen gefunden wurde. Noch halten die Behörden den genauen Fundort und vor allem den Namen des Finders geheim. Doch gegen die Goldgräber hilft dies längst nicht mehr. Halb verhungert und erschöpft vom wochenlangen Marsch durch Schnee und Eis haben die Digger die Nuggets längst aus den Augen verloren. Die meisten ergeben sich dem Suff und jenen Schweizer Frauenzimmern, die ihnen ihre letzte Habe abknöpfen. Dennoch: Liebe Leser, auf Wiedersehen! Auch wir müssen uns jetzt auf den Weg den Yukon hinunter machen. Das Gold ruft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen