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geläufig Ich glaube an das Pferd

„Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.“ Ein Zitat das die meisten kennen werden. Dies ist aber nur das drittschönste Zitat von Wilhelm II. Der olle Kaiser hat aber noch andere schöne Sachen gesagt, die wir dem geneigten Publikum nicht vorenthalten möchten. Das zweitschönste: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Und das schönste ist: „B. T. [Berliner Telegraph] hatte die Frechheit und Unflätigkeit, meiner Mutter die abscheulichsten Sachen nachzusagen. Ich habe Plessen und Löwenfeld mit Revolver und Degen auf das Redaktionsbüro geschickt und den Redakteur zum Widerruf gezwungen. Ew. Exzellenz überlasse ich, das Schweinepack von Zeitungspiraten durch die Presse gebührend zu brandmarken.“ Ja, er war schon eine Marke, unser alter Wilhelm. Heute zeigt das Berliner Kinomuseum „Das Kaiserreich Wilhelm des II. (Dokumentaraufnahmen und Wochenschauen 1897 bis 1917)“. Wahrscheinlich werden hier die Zitate nicht wiederholt werden, doch ein Blick in die alte Zeit ist immer interessant, denn wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Gegenwart nicht begreifen. Oder: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ (Wilhelm von Humboldt). Aus der Historie lässt sich so einiges ableiten. Wahrscheinlich werden auch Bilder gezeigt von all den netten Bürgern, die ihre männliche Nachkommenschaft in Matrosenanzüge gesteckt haben, um zu zeigen, wie sehr sie hinter der kaiserlichen Marine standen. Und die üblichen Propagandafilme zum Krieg. Alles wie heute. LAB

Berliner Kinomuseum, 20.30 Uhr

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