: geheimsache pisa
Psst, Sperrfristen!
Pisa soll das bestgehütete Geheimnis sein. Das hat Gründe. Journalisten neigen dazu, die differenzierten Ergebnisse der Schulforscher zu simplifizieren. So geschah es bei der Timss-Studie. Das Papier war vorfristig an ein Presseorgan gelangt, das daraus verkürzt und falsch zitierte – und schon ging es den Staaten, die schlecht abschnitten, an die nationale Ehre.
Schultests wie Pisa leben erstens vom Vergleich und zweitens vom Publikumsinteresse. Der Vergleich macht es möglich, objektivierbare Komponenten bei den je eigenen Zielsetzungen verschiedener Schulen abzufragen. Die Veröffentlichung ruft besorgte Eltern (und Wirtschaftsbosse) auf den Plan – und die Politik kann die Ergebnisse nicht mehr ignorieren.
Pisa wird am Montagabend vorgestellt. Die Medien dürfen erst ab Dienstag 11 Uhr berichten. Ob diese Sperrfrist hält?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
