galerienspiegel :
Brigitte Bauer – D‘Allemagne: Zwischen Bindung und Distanz, zwischen Vertrautheit und existenziellem Fremdeln changieren die Fotos der 1959 im bayerischen Altenstadt geborenen Fotografin, die als 20-Jährige ins südfranzösische Arles auswanderte, um dort Fotografie zu studieren. Eine – vergebliche? – Suche nach Identität unternimmt sie in ihren Aufnahmen von Dörfern und Landschaften, Menschen und Interieurs des Ortes, an dem sie aufwuchs. Eine abstrakt kulturelle Bindung an Deutschland spüre sie nicht, sagt die Fotografin. Und den unübersetzbaren Begriff „Heimat“ habe sie auch nach Weimar- und Dessau-Reisen nicht füllen können. Bleibt das permanente Verharren zwischen den Stühlen, bei dem ihr anscheinend gar nicht so unwohl zumute ist. Bauers Werke wurden bereits in etlichen französischen Galerien gezeigt und finden sich in den Sammlungen des Metropolitan Museum in New York sowie im Musée d‘Art Moderne in Paris.
Eröffnung: Di, 3.8., 18 Uhr, Altonaer Museum; Di–So 11–18 Uhr; bis 31.10.
Thomas Schütte – Quengelware: Wenig haben die Radierungen des 1954 in Oldenburg geborenen, in Düsseldorf lebenden Künstlers mit seinen bekannteren großformatigen architektonischen Skulpturen und figurativen Plastiken gemeinsam, die oft eine bedrückende Spannung transportieren. Oszillierende Farben prägen vielmehr die 2002 begonnene, jetzt nochmals komplett überarbeitete Folge von Radierungen, die neue Bezüge von Bild und Text erlauben und einen oft an die Groteske grenzenden Humor offenbaren. Leichfüßig und unbeschwert geben sich die Radierungen, die – fernab aufwendiger Arbeiten – das „Quengeln“ des Betrachters nach Kunst fürs Erste befriedigen.
Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr, Kunsthalle (Sall der Meisterzeichnung); bis 12. 9.
Hafen und Strand – Werke der Hamburgischen Sezession: Sommerkompatible Themen müssen wohl manchmal sein – obwohl zu vermuten ist, dass die Touristen die Museen auch ohne solche Highlights stürmen würden. Die Mitglieder der wichtigsten Hamburger Künstlervereinigung der 20er und 30er Jahre gingen das Thema an, indem sie Wasser und Watt ins Bild bannten. Badende und Werften bilden weitere Facetten einer Palette, die Ölgemälde, Radierungen, Lithographien und Holzschnitte umfasst. Eduard Bargheer steht im Zenrum der Schau, die zudem unter anderem Werke von Willem Grimm und Heinrich Stegemann präsentiert.
Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe; bis 5.9. PS