galerienspiegel :
Vitrinen-Reich: „Neues aus Janana“ nennt sich die schon zweite Ausstellung junger Hamburger Künstler, die die Hochbahn AG in den Vitrinenkästen am U-Bahn-Zugang Mönckebergstraße präsentieren wird. „Landschaft und Poesie“ lautet diesmal das gemeinsame Motto der Installationen von Wanja Jonathan Schaub, Anna Belle Jöns und Christina Yvonne Schlieter. Ein Thema, das so unter der Erde den Optimismus fördern dürfte.
Standard – André-Eric Létourneau: Eigentlich ist er Performance-Künstler, aber manchmal sitzt er still und schweigt. André-Eric Létourneau aus Montreal, ursprünglich zu Hause in Sound- und Textperformance und Body Art, hat in den letzten Jahren eine neue Variante gesellschaftlich relevanten Agierens entdeckt: Angeregt durch die am 14. 9. 2001 initiierten drei Schweigeminuten für die Opfer des World Trade Centers, hat er insgesamt bereits 91 solcher Sequenzen praktiziert – mit 91 verschiedenen Menschen. Gedacht wurde der Opfer aus verschiedenen Staaten. Létourneau ist außerdem Publizist, Komponist und Kurator.
Sa, 15. 4., 20 Uhr, Trottoir, Hamburger Hochstraße 24
Petz und Lampe – André van Lier: Arbeitslos sind sie, und dabei hätten sie es so gut haben können! Hätten ein friedlich-pilzsuchendes Leben wie bei Janosch führen können, wären brav im Reich der Fabel verblieben. Doch das Schicksal wollte es anders: Arbeitslos sind ab jetzt Hase und Bär, schwer haben sie es angesichts diverser Fluchtmechanismen; Vogelstrauß der eine, zu Frauen flüchtend der andere. Und wenn der Hase nicht zu allem Überfluss auch noch Allergien vortäuschen müsste, um nicht im Zauber-Zylinder zu landen, könnte das Dasein trotz allem ganz erträglich sein, denn klar bleibt allemal: Nur die Freundschaft zählt. Ralf Pauli und André van Lier ersannen die muldimediale Geschichte – im Rahmen einer Umschulungsmaßnahme des Arbeitsamtes übrigens ...
So, 16. 4., 17–21 Uhr, Linda, Hein-Hoyer-Str. 13. Mit Ostereiersuche, falls gewünscht.
Roadshow – Alexander Babic: Sie sehen so aus, als ob – aber vielleicht bergen sie gar kein Geheimnis: Truckerfahrer, traumumwobene Chimären jedes Fernweh-Kranken. Alexander Babic hat sie während einer Reise durch Australien und Südafrika abgelichtet, hat ihre Geschichten angehört und ihrem ewigen Unterwegs-Sein nachgespürt. Romantizismen inszeniert er indessen nicht, doch auch brutale Schonungslosigkeit ist ihm fremd. Das Resultat: eine Gratwanderung zwischen Selbstinszenierung und grellem Spot auf die Härten des Trucker-Alltags.
Eröffnung: Fr, 21. 4., 19 Uhr, Aplanat Galerie für Fotografie, Lippmannstr. 69–71; Di–Fr 15.30–19.30 Uhr, Sa 13–17 Uhr PS