gaga: genom-faz preisgekrönt:
Nun hat das FAZ-Feuilleton sogar einen Preis bekommen dafür, dass sie am 27. Juni 2000 auf sechs Seiten die letzte Sequenz des menschlichen Erbguts abdruckte: Mit einem gackernden „GAGGAT“ ging es damals los, und das Gaga-Abenteuer Vierbuchstabensuppe endete mit einem überraschenden „GAGCTC GA“. „Gestern morgen um drei Uhr früh schickte Craig Venter uns den unten dokumentierten Datensatz“, wichtigheimerte die FAZ, als ob der Krieg der Genome ausgebrochen wäre. Dafür hat sich die FAZ den „Award of Excellence“ im Rahmen des „European Newspaper Design Award 2000“ wahrlich verdient. Freilich wäre die Auszeichnung „Award of Blasiertheit“ eine Spur treffender gewesen, denn man kann bedenkenlos ein Chromosomenpaar 24 wetten, dass niemand die Fünferkolonnen der „amerikanischen Wissenschaftler“ Korrektur gelesen hat. Wer denn auch? Frankensteins Sohn? Dolly? Richtigerweise betonte die Jury, es werde das „Design bewertet“ und nicht „die Qualität der Texte“. Setzen! Und zwar auf alle vier Buchstaben.
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