: folge der besatzung
„deutschenkinder“
Während der Zeit der deutschen Besatzung Norwegens wurden etwa 12.000 Kinder geboren, die aus Beziehungen zwischen deutschen Soldaten und norwegischen Frauen stammten.
Nach Kriegsende wurden mindestens 15.000 als „Deutschenluder“ diffamierte Frauen in Internierungslagern zur „Umschulung“ und zu „Gesundheitsuntersuchungen“ festgehalten. Ihre Kinder wurden ihnen in der Regel weggenommen. Rund 5.000 Frauen wanderten nach Deutschland aus. Mindestens 400 Kinder wurden vor und nach Kriegsende in Deutschland zur Adoption gegeben. Eine unbekannte Anzahl der sogenannten „Deutschenkinder“ wurde in psychiatrische Kliniken eingewiesen.
Die „Lebensborn“-Heime in Norwegen waren nach dem Modell solcher Einrichtungen in Deutschland von der SS eingerichtet worden. Dahinter stand der Gedanke, „rassisch wertvollen“ Kindern besondere Vorsorge zukommen zu lassen. Norwegerinnen galten in der NS-Rassenlehre als „Nordgermanen“ und „makellos arisch“. Norwegische Frauen, die ein Kind mit einem deutschen Soldaten erwarteten, konnten in den Heimen gebären, sich dort kostenlos aufhalten und erhielten finanzielle Unterstützung. Die Kinder wurden in der „Abteilung Lebensborn“ von der SS registriert. RW
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