: firmengeschichte
Expansion in der Nazizeit
Die schwäbische Kleinstadt Metzingen ist ein typisches Beispiel für den Einsatz von Zwangsarbeitern. Knapp 1.400 so genannte Fremdarbeiter, überwiegend aus Osteuropa, waren während des Zweiten Weltkrieges in den Firmen der Stadt beschäftigt.
Als 1997 in der Schweiz ein nachrichtenloses Konto auf den Namen Hugo Boss auftauchte, erinnerte man sich wieder der Firmengeschichte. Bereits 1931 war Hugo Boss der NSDAP beigetreten. Bald schneiderte er Partei-, SS-, SA- und HJ-Uniformen. Mit den Aufträgen der Reichszeugmeisterei und den Kontakten zur Partei expandierte die Schneiderei mit 32 Beschäftigten 1933 zu einem mittelständischen Unternehmen mit 285 Arbeitern 1942.
Kurz nach dem Krieg stirbt Hugo Boss, sein Schwiegersohn Eugen Holy übernimmt das Geschäft, dessen Söhne Uwe und Jochen bauen in den 70ern mit Hilfe von gezieltem Sponsoring in Sport und Kultur die Marke Hugo Boss aus. Im Sommer 2000 tritt die Hugo Boss AG der Stiftungsinitiative zur Zwangsarbeiter-Entschädigung bei. HK
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