fc st. pauli lernt siegen: Aus vier mach eineinhalb
„Falko Götz und Christoph Daum sind nicht mehr im Gespräch“, witzelt FC St. Paulis Präsident Reenald Koch über die Trainerfrage beim derzeitigen Tabellenletzten der 2. Fußballbundesliga. Die Nachfolgesuche für den beurlaubten Dietmar Demuth scheint mit aller Gelassenheit fortzuschreiten. Denn von den vier ins Gespräch gebrachten Übungsleitern sind bestenfalls noch eineinhalb im engeren Auswahlverfahren verblieben. Weil Bernd Krauss seinen Co-Trainer mit nach Hamburg bringen wollte, wird er wohl ebenso wenig Trainer wie Uwe Erkenbrecher, auf den der Verein kaum mehr zählt. Mit Lorenz-Günther Köstner hat noch kein Gespräch stattgefunden, weil „sich innerhalb des Vorstandes bereits eine Meinung gebildet hat“, erklärt Koch. Dabei kristallisiert sich heraus, dass meinungsbildende Maßnahmen vor allem bezüglich des Siegener Coaches Ingo Peter ergriffen worden sind, mit dem am heutigen Donnerstag weitere Gespräche in Hamburg folgen sollen. Dann wird der im St. Pauli-Fanforum kontrovers diskutierte (die taz berichtete) Peter gegenüber VertreterInnen des Fanladens und dem bisher nicht involvierten Sportdirektor Stephan Beutel unter anderem Stellung zu den erhobenen Vorwürfen (“Besondere Probleme hat I.P. mit farbigen Spielern“) beziehen. „In einem kleinen Ort wie Siegen sind rassistische Verfehlungen kaum möglich“, glaubt Koch allerdings, „zumal Peter seit knapp neun Jahren in Siegen erfolgreich arbeitet.“ Auch Sportredakteur Jost-Rainer Georg von der Siegener Zeitung kann die „Anschuldigungen, in welche Richtung auch immer, nicht bestätigen“. Da Koch bereits am Montag den neuen Trainer präsentieren möchte, wird die Zeit knapp. „St. Pauli habe ich in dieser Saison noch nicht gesehen“, sagt Peter. Dafür aber den nächsten Gegner: „Braunschweig habe ich beobachtet.“ Gute Basis für das Bewerbungsgespräch. FOG
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