: eu-beitritt
Berlin und Polen
Noch immer gibt es für den EU-Beitritt Polens keinen Termin. Doch in Berlin bereitet man sich schon darauf vor. Zumindest bei der Polizei. Die Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden wird intensiviert, als ob die endgültige Öffnung der Grenzen nichts anderes bedeute als einen Zuwachs an Kriminalität.
Sterotype zeigen sich aber auch, was die „polnische Wirtschaft“ in Berlin betrifft. Vor allem illegale Pendler werden immer wieder als Hinweis auf die bevorstehenden Migrationsbewegungen genannt. Dabei werden zwei Dinge verschwiegen. Erstens sind in der Berliner Wirtschaft die Pendler aus Polen gar nicht mehr wegzudenken. Zweitens vertreten Migrationsforscher die Ansicht, dass sich der Zusammenbruch eines Großteils der polnischen Landwirtschaft vor allem in einer Binnenmigration in die Städte Polens niederschlägt. Was in diesen Szenarien auch immer wieder zu kurz kommt ist die Normalität, die die Beziehungen zwischen Berlinern und polnischen Bürgern erreicht haben. Das betrifft nicht nur die vielfältigen wirtschaftlichen, sondern auch kulturellen Beziehungen. So finden regelmäßig polnische Tage in Berlin statt, und Kreuzberg verbindet mit Szczecin eine überaus intensive Städtepartnerschaft. Berlin und Polen, das ist für viele in der Hauptstadt mittlerweile schon Alltag geworden.
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