editorial: Unser Blick auf die Welt
„Ihr repräsentiert morgen die taz. Alle, die in der Medienbranche etwas zu melden haben, werden morgen eure Zeitung lesen.“ Äußerungen wie diese von Jan Feddersen haben wir heute schon öfter zu hören bekommen. Wir sind heute die Macher, die Entscheider. Wir, die jungen Leute unter 24. Ob einen diese Verantwortung einschüchtert oder nur noch mehr motiviert, ist wohl von Person zu Person verschieden. Nichtsdestotrotz merkt man an der allgemeinen Stimmung, wie enthusiastisch alle dabei sind.
Schon seit Monaten läuft die Organisierung auf Hochtouren, viele haben schon Artikel geschrieben. Ganz alleingelassen werden wir natürlich auch nicht. Schön zu sehen ist, dass wir trotzdem diejenigen sind, die die Entscheidungen treffen. Wenn wir uns dazu entschieden hätten, alles umzuschmeißen und zum Beispiel neue Ressorts zu gründen, dann würde diese Ausgabe vermutlich anders aussehen.
Es war schon lange in der Diskussion, wie man die Ausgabe aufziehen möchte. Was möchten wir aussagen, wenn wir die Möglichkeit haben, so viele Menschen zu erreichen? Mit welchen Vorurteilen über unsere Generation möchten wir aufräumen? Bei der großen Konferenz am Morgen war auch dies wieder Thema. Wir diskutierten darüber, ob man der Ausgabe einen positiven Anstrich geben möchte. Es wäre ein Gegensatz zu dem allgemeinen Tenor von jungen Menschen, dass die Politik und die Welt an sich ohnehin schlecht sei. Doch würde man uns dann nicht zum Vorwurf machen, wir hätten nicht genug reflektiert? Fragen über Fragen.
Es gibt vieles zu bedenken, und wir möchten es richtig machen. Denn mit dieser Ausgabe kommt nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Chance, viele Menschen zu erreichen.
Wenn man mich fragt: So oder so, es ist eine einzigartige Ausgabe. Man merkt, wie divers die Gruppe ist und wie unterschiedlich auch die Themen sind. Die Ausgabe repräsentiert letztendlich einfach uns. Wir, wie wir sind, wie wir denken, und was unsere Ansichten von der Welt sind. Isabella Stechel-Marceddu
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