dieser verdammte krieg (46):
SIBYLLE BERG führt heute das Kriegstagebuch der taz.
Bush, Blair und ich denken uns neue Sachen aus
Nun, da der Anti-Terror-Krieg, der ist so gut, muss ich grad noch mal schreiben: der ANTI-TERROR-KRIEG in die letzte Runde zu gehen scheint, wird es Zeit, sich ernsthaft über interessante neue Kriege Gedanken zu machen.
Ich sitze also mit meinen besten Kumpels , Bush, Blair und diversen Konzernchefs, bei einer Party Strippoker, um in einem Brainstorming über neue Kriege zu spinnen.
Ja, zu spinnen, sagt mein Freund Gerhard immer launig, spinnen wir ein bissel über Kriege. Ein flächendeckendes Weltbombardement gegen Arschgeigen, die nichts Besseres zu tun haben als dämliche Computerviren zu bauen, schlage ich vor. Das finden alle erst mal gut. Tony hat die Idee, alle Medien zu bombardieren. Da weiß ich nicht so richtig. Schließlich einigen wir uns auf einen Anti-Event-Manager-Krieg. Jedes Land, das Event-Managern Zuflucht gewährt, wird innerhalb von 24 Stunden angegriffen. Aber richtig.
Wir schütteln uns die Hände und jeder geht, seins zu machen. Ich muss die deutschen Soldaten zur Teilnahme an diesem Krieg überreden. Das geht relativ einfach.
Die Soldaten freuen sich und sagen: Ich singe, seit ich fünf Jahre alt bin, und die Bühne ist mein Leben.
Vielleicht waren das auch die neuen Popstars, egal, die Soldaten freuen sich also, dass sie endlich zeigen können, was sie auf dem Kasten haben, meine Freunde bei Funk und Fernsehen freuen sich sowieso und alle anderen, die ich so kenne, freuen sich auch, weil sie weiterhin nicht über sich nachdenken müssen, sondern sich gepflegt über diverse öffentliche Unfähigkeiten empören können.
MORGEN: Carola Rönneburg
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen