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die wirrsten grafiken der welt (33): sex

Am Anfang war die Angst. Sie schickte einen Pfeil ab aufs Tabu, wurde aber sofort auch ihrerseits mit einem Pfeil bedacht. Dann erkannte die Angst, dass sie in einem Rahmen gefangen saß, der von einem Wächter namens „affektive Abwehr“ bewacht wurde. Der Wächter wiederum saß seinerseits in einem rechteckigen Kasten fest, an dessen Grenzen ein Zöllner namens „Quasi-Argumentation“ patrouillierte. Das alles klingt wie ein Märchen aus uralter Zeit. Kein Wunder, denn es ist auch eins. Kein Wort ist wahr. Ausgedacht hatte sich das Märchen der Soziologe Rupprecht Gerds. Die entsprechende Grafik hatte er auf Seite 100 in dem Quatschbuch „Für eine Revision der Sexualpädagogik“ untergebracht (München 1967). Heute kann man sich das kaum noch vorstellen oder säuberlich ausmalen, aber damals gab es Menschen, die Märchenerzählern wie Rupprecht Gerds solchen Humbug abkauften. Denn alle Welt hatte wissen wollen, wo sich nun eigentlich genau die Quasi-Argumentation im Widerstreit mit der affektiven Abwehr befinde. Dass es Soziologen gibt, die bloß lauter Quatsch an die Tafel malen, hätte man sich 1967 noch nicht vorstellen können oder eingestehen mögen. Und doch war es so. GERHARD HENSCHEL

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