die wahrheit: Neue Vorschrift
Schweine brauchen Spielzeug im Schweinestall
Nach einer neuen EU-Richtlinie müssen europaweit Schweineställe mit Spielzeug ausgestattet werden. Die neuen Tierschutzvorschriften verlangen, dass die Schweine ausreichend Beschäftigungsmaterial haben, das ihrem Erkundungsverhalten dient. Doch was damit genau gemeint ist, darüber streiten bislang Tierschützer und Tierzüchter. Letztere wollen aus Kostengründen nur mit Stroh, Heu, Holz, Sägespänen, Pilzkompost und ähnlichem Material das Wühlbedürfnis der Tiere befriedigen. Die Wahrheit ist da deutlich anspruchsvoller und fordert Playstation, Gameboy, Bälle, elektrische Eisenbahnen und Kuscheltiere für das Borstenvieh. Hingebungsvolles Spiel mit einem Barbie-Schweinchen ist pädagogisch ebenso wertvoll wie die Beschäftigung mit einem Lego-Baukasten, mit dem sich ein Bauernhof bauen lässt, in dem Menschen in Ställen gehalten werden. Das ist wesentlich besser als die fantasielosen und 250 bis 350 Euro teuren Unterhaltungsautomaten der Schweinemastindustrie, mit denen unsere Freunde lediglich hin und wieder mit Leckerlis belohnt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!