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die wahrheitJussuf darf nicht nageln

Schäubles neue Terrorgesetze und die Folgen: Baumarktverbot für Muslime.

Baumärkte wie diesen "Praktiker"-Markt in Halle dürfen Muslime demnächst nicht mehr betreten Bild: ap

BERLIN taz An der Terrorfront ist für Wolfgang Schäuble nun endgültig Schluss mit lustig. Er will vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Noch nicht einmal derjenige, der auch nur im Ansatz terroristischer Ambitionen verdächtigt wird, dürfe, so der Innenminister, in die Lage kommen, einen Anschlag auszuüben. Bernd Meier ist Sprecher des Bundesinnenministeriums, als heimlicher Mastermind des Ministeriums hat er von seinem Dienstherrn den Auftrag, uns die Vorstellungen Wolfgang Schäubles zu erläutern: "Zunächst müssen wir verhindern, dass ein Terrorverdächtiger, welcher Hautfarbe und Religionsangehörigkeit auch immer, überhaupt auf die Idee kommt, ein Attentat auszuüben. Und in diesem Punkt, da können Sie Gift drauf nehmen, gelten uns alle gleich, da machen wir keinen Unterschied zwischen Sunnit oder Schiit."

Vorbeugende Maßnahmen würden erwogen, wobei das allgemeine Handyverbot für Muslime nur ein erster zaghafter Schritt sein könne. Hier sehe man sich übrigens durch den Koran gestützt. "Nirgendwo ist eine Stelle zu finden, an der Allah seinen Waffenbrüdern die Benutzung eines Mobiltelefons erlaubt", bekräftigt Meier. Was das Heilige Buch der Muslime zum Internet sage, werde derzeit noch geprüft.

Doch die Pläne des Innenministers gingen weiter. Jeder Muslim, egal ob Moslem oder Mohammedaner, müsse sich einer staatsbürgerlichen Prüfung unterziehen und jeden Freitag 33-mal in Richtung Osten schreiben: "Ich darf kein Terrorist werden." Sticker mit dem Motto "Selbstmordattentate gefährden Ihre Gesundheit" sollen an den Moscheen und Koranschulen verteilt werden, und das Thema "Entschärfen" darf auch am Mittagstisch nicht tabu sein.

"Stichwort Mittagstisch, hier fängt das Problem schon an", erläutert Meier. Um aggressive Akte bereits im Keim zu ersticken, wolle man Muslime in Zukunft dazu anhalten, in Kantinen und Restaurants nur noch mit Stäbchen zu essen. Die Abwesenheit von Messer und Gabel verhindere die Verletzungsgefahr Andersgläubiger erheblich. "Am besten Kunststoffstäbchen. Holz spreißelt immer so in der Brust."

Doch auch der muslimische Heimwerker müsse in Zeiten von Splitter- und Rohrbomben umdenken. "Schrauben und Nägel in muslimischer Hand? Wollen Sie das etwa verantworten? Ein neues Abflussrohr? Es gibt ihn doch immer noch, den guten deutschen Klempner." So sollen Baumärkte künftig dazu angehalten werden, Muslimen, die nicht dem streng überwachten Reinigungsdienst angehören, keinen Einlass mehr zu gewähren. "Niemand hat die Absicht, den Jussuf am Nageln zu hindern. Aber das soll er gefälligst öffentlich tun. Oder hat er vielleicht etwas zu verbergen?"

Keinen Grund gebe es, sich in Sicherheit zu wiegen: Die Einführung der Kunststoffbüroklammer, des Tesabands "alla turca" mit geringer Klebekraft (Geiselnahmegefahr) und das Verbot von Seilen reichten nicht aus. Ein Einmachgummi in Verbindung mit scharfkantigen Walnüssen stelle in den Händen unserer muslimischen Mitbürger eine ernsthafte Bedrohung der inneren Sicherheit dar. Jeder Schokoladenpudding aus der Hand einer Aysche könnte vergiftet sein! "Toaster in muslimischer Hand sind brandgefährlich. Und wie schnell landet so ein elektrischer Rasierapparat in der Badewanne der katholischen Nachbarin." Außerdem rasiere sich der Muslim eh nicht so gern. Wie es mit der Freigabe von Fruchtzwergen an nichtchristliche Esser stehe, sei eine offene Frage. Schließlich sei jeder halbwegs geschickte Muslim in der Lage, daraus eine "Dirty Bomb" anzufertigen.

Doch ohnehin könnten alle diese Maßnahmen nur eine Phase des Übergangs bedeuten. Die eigentliche Zukunft liege in der Hightechforschung. "Wir müssen ernsthaft in Erwägung ziehen, allen neugeborenen Muslimen sofort nach ihrer Entbindung einen sogenannten RFID-Transponder zu implantieren." Mit Hilfe dieser Lesegeräte könne eine Muslim-Card den genauen Tagesablauf eines jeden Verdächtigen speichern und später den Behörden wiedergeben. "Schließlich geht es auch um die Sicherheit Ihrer Kinder", warnt Meier eindringlich. Wer weiß schon, was die wortkarge Fatima am Freitagnachmittag so treibt. "Wissen Sie genau, dass diese Schwarze Witwe nicht längst den Schulranzen Ihrer Tochter mit dem Nitroglycerin des Propheten versorgt hat?"

Auch dürfe man die Möglichkeiten und Chancen der Pränataldiagnostik nicht außer Acht lassen. "Es muss doch gestattet sein, den muslimischen Fötus auf eine immerhin mögliche Gefährdung durch Terror-Gene zu überprüfen. Den Muezzin möchte ich sehen, der das bestreitet." Da der Islam im Allgemeinen eine Abtreibung verbiete (Koran 17:31), könne in so einem sicher zutiefst tragischen Fall der traditionelle Weg der postkonzeptionellen Steinigung der Frau beschritten werden."

Bernd Meier kommt zum Schluss: "Pauschalisieren führt in die Sackgasse. Nicht alle Mohammedaner sind Muslime. Wir müssen lernen, dass ein Miteinander auch bedeutet, dem Gegenüber offen zu begegnen. Unsere Pläne bilden hier so etwas wie eine Brücke, auf der sich Muslime und Nichtterroristen die Hand reichen können. Unbewaffnet und auf Augenhöhe. Mehr will unser verehrter Bundesinnenminister gar nicht."

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