die wahrheit: Ballade von der Labortechnischen Assistentin
Ballade von der Labortechnischen Assistentin / die umsattelte und so das Glück fand / Der Leistungssportler? Voll verlogen!
Ballade von der Labortechnischen Assistentin,
die umsattelte und so das Glück fand
Der Leistungssportler? Voll verlogen!
Hat sich alles reingezogen.
Log, bis sich die Balken bogen:
Nee, ich nehme keine Drogen.
Weiß ja jeder, dass ers tat.
Nur mit vier Pfund Obstsalat,
die er in den Beinen hat,
fährt er niemals so schnell Rad.
Ham doch alle Dreck am Stecken.
Kämn doch alle nicht vom Flecken.
Ob auf Laufbahn, ob im Becken,
alle würden sie verrecken
oder sich total verspäten,
wenn sie sich nicht spritzen täten
in die Muskeln, in die Gräten.
Platzen doch aus allen Nähten.
Pfeifen aus dem letzten Loch.
Kuckt nur hin, dann seht ihrs doch:
Einem suppt das Epo noch
aus der Ader, die er stoch.
Wie man so mutieren kann.
Schaut euch diese Monster an.
Sind ja weder Frau noch Mann.
Starten für Testosteran.
Die Visagen voller Pickel.
Dopingpflaster am Testikel.
Sehn nicht aus wie Scherzartikel,
sondern wie Laborkarnickel.
Und am End der Nahrungskette
hängt die LTA, die nette,
in der Linken Zigarette,
rechts die Pipi-Prüf-Pipette.
Hadert mit dem Missgeschick.
Hat das Gelbe stets im Blick
und den Job schon lange dick.
Testet täglich zehn Kubik.
Blinzelt in das Neonlicht.
Zieht nach der Zwölfstundenschicht,
Atemmaske vom Gesicht
und beschließt: Ich will das nicht!
Will mich nicht damit begnügen,
diesen Menschen zu genügen.
Menschen tricksen, Menschen lügen,
Menschen fixen und betrügen.
Menschen raffen, Menschen gieren.
Wahre Unschuld wohnt in Tieren.
Will mich künftig engagieren,
nur bei Reit- und Springturnieren.
Pferde sind seitdem ihr Glück.
Prüft jetzt fünfhundert Kubik.
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