piwik no script img

die wahrheitGott verteidigt sich gegen Klage

Ein müder Komiker hat Gott verklagt. Nun schlägt der zurück.

LINCOLN ap/taz Kürzlich berichteten wir über einen Abgeordneten des Parlaments im US-Staat Nebraska, der sich für sehr originell hielt und eine Strafanzeige gegen Gott gestellt hat. In seiner Klage vor einem Bezirksgericht beschuldigte der müde Komiker Gott, die ganze Welt in Angst versetzt und "unter Abermillionen von Erdbewohnern Tod, Zerstörung und Terror" verbreitet zu haben. Nun hat Gott zurückgeschlagen. Beim zuständigen Bezirksgericht in Omaha, Nebraska, ist eine Erwiderung eingegangen. Das mit "Gott" unterzeichnete Schreiben habe plötzlich auf seinem Schreibtisch gelegen, sagte ein Justizangestellter. In der Erwiderung wird geltend gemacht, dass der Beklagte Immunität gegenüber der irdischen Gerichtsbarkeit genieße. Auch wird die Zuständigkeit des Bezirksgerichts bestritten. Überdies werde in der Klage, wenn man Gott für Unterdrückung und Leid verantwortlich mache, ein wichtiger Gesichtspunkt missachtet: "Ich habe Mann und Frau mit freiem Willen geschaffen, und neben dem Versprechen eines unsterblichen Lebens ist der freie Wille mein größtes Geschenk für euch." Als Zeuge für einen Prozess werde in dem Schreiben der Erzengel Michael angeführt, erklärte der Justizangestellte. Gott ist zwar seit längerem bereits tot, aber dafür ist er immer noch einer der größten Komiker, die zwischen Himmel und Erde unterwegs sind.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • BW
    bernhard wagner

    Ein - obgleich meist unfreiwilliger - Komiker, der Gott immer wieder köstlich amüsiert hat, war ein gewisser Nietzsche. Besonders als er schrieb "Gott ist tot", hat Gott fast einen Lachkrampf bekommen. Fast traurig war er daher, als ihm etwa um das Jahr 1900 u.Z. ein Engel die Nachricht überbrachte: "Nietzsche ist tot", worauf Gott säufzte: "Schade eigentlich. Er war doch sooo amüsant."