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die wahrheitAbschied und Willkommen

Die Wahrheit-Woche zu Ehren Edmund Stoibers: Du, Edmund, gehst. Ich bitt dich, kehre wieder! Von mir aus auch als Bundespräsident...

Im Sturmtief Angela, da kenterte dein Boot: Edmund Stoiber Bild: ap

Du, Edmund, gehst. Ich bitt dich, kehre wieder!

Von mir aus auch als Bundespräsident.

Du warst der König meiner schönsten Lieder.

Du warst der Kumulus an meinem Firmament.

Du warst der Ringel meiner schönsten Socken.

Dein stolzes Lächeln hat mich stets verzückt.

Dein edles Antlitz mit den lichten Locken:

Mein T-Shirt habe ich mit ihm geschmückt.

Ich trug es nachts, da konnte ich gut schlafen.

Und sah ich dich dann in der "Tagesschau",

Wenn sich dann unsre starken Augen trafen,

Dann spürte ich das bis in meine - ja, genau.

Als König Edmund hab ich dich besungen,

Und deine Muschi habe heimlich ich begehrt.

Und wenn ich mit dem Versmaß hab gerungen,

War mir stets klar: Du, Edmund, bist es wert.

Du kamst und wolltest Deutschland missionieren.

Im Sturmtief Angela, da kenterte dein Boot.

Der Huber wollte dir kein Weißbier mehr spendieren.

Die Hexe Pauli hat mit bösem Fluch gedroht

Doch ich war bei dir, füllte Zeil um Zeile.

Das Reimwort "Stoiber" hat mich bis aufs Klo verfolgt.

Und doch hab ich Gedichte - heute sagt man geile -

Zu deinem Lob mir aus dem Hirn gepolkt.

Und nun? Für wen soll ich jetzt Verse schreiben?

Wer bringt Entzücken mir, allein schon, wenn er spricht?

Wer wird die Bären aus dem Land uns treiben?

Wer löscht im Wildbad Kreuth als Letzter jetzt das Licht?

Ach, Edmund, schenke weiter mir dein Lächeln.

Vielleicht als Fernsehkoch? Das wär mein Favorit

Du könntest weiter deine Süppchen für uns köcheln.

Und ich? Ich würze sie mit meinem schönsten Lied.

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