die wahrheit: Kekstunker und Kaffeeschnorrer
Wissenschaftler sind ein wahrer Segen. Sie forschen vor sich hin, gehen Fragen nach, die niemand gestellt hat, und liefern Antworten, die niemand wissen will.
Wissenschaftler sind ein wahrer Segen. Sie forschen vor sich hin, gehen Fragen nach, die niemand gestellt hat, und liefern Antworten, die niemand wissen will. Oder interessiert sich etwa jemand dafür, ob Elefanten gern Hügel hinaufgehen? Sie hassen Hügel, hat Professor Fritz Vollrath von der Oxford University nach Langzeitstudien in Kenia herausgefunden. Wenn ein Elefant 100 Meter bergauf geht, muss er eine halbe Stunde länger grasen, um die verbrauchte Energie zu ersetzen. Er geht also lieber um den Hügel herum, denn er ist klüger als Reinhold "Ich bin, was ich tue" Messner.
Dr. Len Fisher von der University of Bristol hat im Auftrag einer Keksfirma monatelang geübt, wie man am besten einen Keks in den Tee tunkt, ohne dass er aufweicht und zerbröselt. Das Ergebnis ist auf der Homepage "Die Unmoralische" beschrieben: "Der durchschnittliche Porendurchmesser eines Biskuits entspricht dem Vierfachen der Viskosität des Tees, multipliziert mit der Höhe, bis zu der die Flüssigkeit steigt, zum Quadrat, dividiert durch die Oberflächenspannung des Tees und multipliziert mit der Zeitspanne, die der Biskuit getunkt wird."
Für mathematische Versager hat Fisher eine Tabelle mit den Eintunkzeiten für sämtliche englischen Kekse aufgestellt. Offenbar ist so mancher Engländer aber tunkunfähig, so dass die Forscherin den Prototypen eines Kekseintunkhalters entwickelt und zum Patent angemeldet hat. Dabei sollte das Londoner Patentamt Anfang der Zwanzigerjahre geschlossen werden, weil nach Meinung der Regierung bereits alles, was Menschen nützlich sein könnte, erfunden war.
Forschungsgelder kann man für jeden Unfug beantragen. Psychologen von der Universität Newcastle grübelten, wie man dafür sorgen könne, dass geizige Büroangestellte in die Kaffeekasse einbezahlen. Die Lösung: Sie klebten zwei Papieraugen an die Wand, und prompt stiegen die Einnahmen um das Dreifache, weil sich die Kaffeeschnorrer beobachtet fühlten.
Im schottischen Glasgow untersuchten drei Forscher die Standfestigkeit von öffentlichen Toiletten, nachdem einige Klos unter ihren Benutzern zusammengebrochen waren. Das lag an zwei Faktoren, so fanden die pfiffigen Wissenschaftlern überraschend heraus: erstens am Alter der Toiletten, und zweitens am Gewicht des Benutzers. Ach was.
David Feinberg von der schottischen Universität St. Andrews beschäftigte sich hingegen mit Frauen. Sie suchen nach seiner Erkenntnis in der Phase des Eisprungs Männer mit tiefen Stimmen wie die des Soulsängers Barry White, während sie in unfruchtbaren Zeiten Fistelstimmen à la David Blunt bevorzugen. "Wir haben herausgefunden, dass sehr attraktive Frauen diese maskulinen Männer dazu bringen können, eine Bindung zu suchen", sagt Feinberg. Wer hätte das gedacht?!
Und hat man nicht schon immer wissen wollen, ob ein Specht ständig Kopfschmerzen hat, wenn er sein Leben lang auf Bäumen herumhackt? Er ist vollkommen schmerzfrei, versichert Ivan Schwab im britischen Journal für Augenheilkunde, denn die Muskeln um das Hirn des Spechtes wirken wie Stoßdämpfer. Ob es Forschungsgelder dafür gibt, die Hirne dieser Forscher zu erforschen?
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