piwik no script img

die wahrheitEndlich

Archäologen finden Scheißhaus von Meister Pöppelmann

Glücksfallfoto. Bild: reuters

"Ein Glücksfall!", jubelten gestern sächsische Archäologen. Am Dresdner Neumarkt haben die Forscher nach jahrelanger Suche die Latrine des Barockbaumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) gefunden. Die Archäologen wollten zunächst ihren Nasen nicht trauen, doch dann war die Sensation perfekt: Das Scheißhaus vom Beginn des 18. Jahrhunderts war fast vollständig erhalten. "Ein Glücksfall, denn aufgrund der Zusammensetzung und mangelnder Sauerstoffzufuhr hat sich Material wie Knochen oder Leder gut erhalten", sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Archäologie, der die mangelnde Sauerstoffzufuhr fast den Atem verschlug. Doch schließlich war die Freude über den Fund größer als jede Geruchsbelästigung: barocke Scheiße, so weit das Forscherauge blickte. Jetzt wird langsam deutlich, dass Meister Pöppelmann die größten Haufen von Sachsen hinterließ. Und nun können die Archäologen endlich auch erklären, warum eine Toilette im sächsischen Volksmund Pöppelmann genannt wird. Getreu dem barocken Toilettenspruch: "Pöppelmann, scheiß du voran."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!