die wahrheit: Terror-Warnungen: Bka-Chef warnt früher oder später
Ist er jetzt zu früh dran oder zu spät? Nach dem Präsidenten des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke kann man seine Uhr stellen - normalerweise.
Ist er jetzt zu früh dran oder zu spät? Nach dem Präsidenten des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke kann man seine Uhr stellen - normalerweise. Immer rund um den 21. eines Monats sucht sich der BKA-Chef irgendein Presseorgan, um irgendwelche Warnungen auszustoßen: "BKA-Chef Ziercke warnt vor Selbstmordattentätern", hieß es zum Beispiel nach einem Reuters-Interview am 21. Mai 2008. Genau einen Monat später sprach Ziercke dann mit dem Focus, der am 21. Juni 2008 vorabmeldete: "Ziercke warnt vor Anschlägen Deutscher in Afghanistan." Dann kam der Juli, und gespannt warteten wir auf den monatlichen Alarm des obersten Mahners und Warners, doch es geschah nichts, rein gar nichts. War Ziercke im Urlaub? Oder war er aus dem Rhythmus geraten? Oder hatte er in diesem Monat seine Tage nicht bekommen? Fragten wir uns, besorgt um ihn. Bis gestern plötzlich der Tagesspiegel nach einem Interview meldete: "Ziercke warnt vor Al-Kaida-Anschlägen in Deutschland." Erleichterung machte sich breit. Bei Meister Ziercke bleibt alles, wie es ist. Dann sind wir ja beruhigt.
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Leser*innenkommentare
Ecki
Gast
Er warnt halt gern, um zwei Wochen später sagen zu können, dass noch mal alles gut gegangen ist.
Also bitte, wen jemand vor etwas warnt, hat er Kenntnis davon. Entweder kann er als Cheffo vom Dienst etwas dagegen tun oder nicht.
Warnen aus einer Vermutung heraus ist Panikmache. Aber Ziercke ist ja auch so ne Panik-Zicke.