piwik no script img

die wahrheitWinterloch

Wenn nichts passiert.

Schiefes-Bild-Foto. Bild: ap

Manchmal, wenn wir an einem Wintermorgen endlos lang in die Nachrichtenticker gestarrt haben und nach Stunden immer noch keine komische Meldung zum Vorschein kam, dann fragen wir uns: Passiert da draußen in der schneeverwehten Welt tatsächlich nichts? Oder ist es mal wieder das berühmte Winterloch, das die Nachrichtenagenturen mit schiefen Bildern zu beschreiben versuchen?

"Maradonas Brillant-Ohrringe unter dem Hammer", meldete dpa gestern aus Rom, und wir können nur hoffen, dass die Brillanten der Hand Gottes unterm Hammer nicht zerstört wurden. Oder sollten sie etwa versteigert werden? "Heimkinder-Vertreter werfen Rundem Tisch Einseitigkeit vor", meldete kurz darauf epd.

Wenn Vertreter Tischen etwas vorwerfen, dann kann das nicht gut gehen, es sei denn, wir überführen die Katachrese ins Literarische: "Die Einseitigkeit der runden Tische". Das ist doch ein wunderbar poetischer Romantitel. Insgesamt aber gilt nicht nur für solche trüben Winterlochtage, an denen nichts, aber auch rein gar nichts draußen in der Welt passiert: Die Wirklichkeit findet sowieso nur in der Fiktion statt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • M
    maja

    warum in die ferne schweifen....? schaut doch mal auf eurer eigenen webseite nach. die werbung von gomera: "ferienhäuser abseits des mainstreams" mit der ruine im grünen müßte doch ein paar satirische reflexe auslösen können. oder haben die vom fremdenveerkehrsamt gomera soviel selbstironie, dass sie das absichtlich gemacht haben?

    ganz neugierig auf die auflösung... maja