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die wahrheitKaninchen, Kaninchen, weißes Kaninchen

Engländer sind abergläubisch. In den Buchhandlungen stehen meterweise Regale mit Ratgebern, wie man unbeschadet durch den Alltag kommt ...

... So muss man, nachdem man ein gekochtes Ei gegessen hat, die Schale unten aufbrechen, damit der Teufel hinausschlüpfen kann. Der fliegt über das Haus, wenn man ein Brot an beiden Enden anschneidet, so glauben Hausfrauen in Yorkshire. Sie sind auch davon überzeugt, dass ein Brotteig nicht aufgeht, wenn eine Leiche in der Nähe ist.

Wenn man ein Messer fallen lässt, kommt demnächst ein Mann zu Besuch. Lässt man eine Gabel fallen, kann man mit weiblichem Besuch rechnen. Gekreuztes Besteck hingegen löst unweigerlich Streit aus. Und wenn man ein weißes Tischtuch über Nacht auf dem Esstisch belässt, wird jemand sterben. Früher, als es noch Bären in England gab, glaubten die Leute, dass ein Kind vor Keuchhusten geschützt sei, wenn es auf dem Rücken eines Bären geritten ist. Vermutlich hat es auch keine anderen Krankheiten bekommen, weil es den Ritt nicht überlebt hat - es sei denn, es hat am ersten Tag des Monats "Kaninchen, Kaninchen, weißes Kaninchen" gerufen. Das bringt Glück für den Rest des Monats.

Fingernägel sind ebenfalls ein heikle Angelegenheit. Man darf sie niemals freitags oder samstags schneiden. Wer Flecken auf den Nägeln hat, sollte auf die Farbe achten: Sind sie gelb, steht der Tod vor der Tür. Schwarze Flecken bedeuten Pech, weiße hingegen Glück. Wenn eine Frau die Nägel ihrer rechten Hand mit der linken Hand schneidet, wird sie in der Ehe die Hosen anhaben. Doch wie will man die Nägel denn sonst schneiden?

Die 13 gilt auch in England als Unglückszahl. An einem Freitag, dem 13., muss man besonders vorsichtig sein, so der Glaube. Doch weit gefehlt. Eine englische Versicherung hat herausgefunden, dass die 243 mehr als doppelt so gefährlich ist. Das Unternehmen hat die Schadensmeldungen der vergangenen vier Jahre analysiert und stellte fest, dass 45 Prozent der Menschen aus Häusern Nummer 243 einen Schadensfall hatten. Bei der Hausnummer 13 waren es im selben Zeitraum nur 18 Prozent.

Allerdings handelt es sich dabei vor allem um Schäden, die von den Bewohnern selbst angerichtet worden sind. Das deutet darauf hin, dass Menschen, die in Nummer 243 wohnen, besonders tollpatschig sind. Die meisten Schäden entstehen bei Partys, im vorigen Jahr lag die Summe bei 820 Millionen Pfund. Offenbar sind die Bewohner nicht nur Tölpel, sondern sie feiern auch gerne.

Oder ist diese Untersuchung völliger Blödsinn? Im Gegensatz zu den USA, wo die Hausnummern oft in die Tausende gehen, sind britische Straßen kürzer. Nur wenige haben überhaupt eine Nummer 243. Und wenn von denen eine Handvoll einen Schaden meldet, ist man schnell bei 45 Prozent. Dabei weiß doch jeder Engländer, dass Häuser mit der Nummer 10 am meisten Unglück bringen - allerdings nicht für die Bewohner, sondern für andere: Kriege, Spesenbetrug, Steuerklau etc. Number 10 Downing Street ist der Amtssitz des britischen Premierministers.

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