die wahlkampfkeule: Die dickste Dose
Die Polizei hat jetzt nach eigenen Angaben zwei junge Frauen dabei erwischt, wie sie ein Wahlplakat besprühten, das offenbar nicht ihr eigenes war. Dass die beiden eine Leiter und besagte Spraydose dabeihatten, legt nahe, dass das keine zufällige Aktion war. Da kann man jetzt natürlich zivilen Widerstand reininterpretieren – vielleicht stand auf dem Plakat etwas, was die Frauen rassistisch, undemokratisch oder in anderer Weise verletzend fanden. Die Sache ist bloß: Was rassistisch, undemokratisch oder verletztend ist, kann jede*r für sich selbst festlegen. Ob es auf einem Plakat stehen darf, entscheiden letztlich Gerichte. Sonst setzen sich im Wahlkampf nämlich nicht die besseren Argumente, sondern die mit den größeren Sprühdosenvorräten durch.
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