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die verlierer

Tränen im TV

Die Tränen der Martine Aubry (o., Foto: AP) waren live im TV zu sehen. Die Ex-Arbeitsministerin ist in Lille gescheitert – einem Wahlkreis, der seit 1958 ununterbrochen sozialistisch gewählt hat. Aubry war vorzeitig aus der rot-rosa-grünen Regierung ausgeschieden, um sich auf eine große Zukunft in Paris vorzubereiten. Ihr wurde ihr Gesetz über die 35-Stunden-Woche zum Verhängnis. Es sieht weniger Lohn und flexible Arbeitszeiten vor. Zugleich flogen sämtliche Chefs der kleinen linken Parteien, die sich in den vergangenen fünf Jahren von der Sozialdemokratie umarmen ließen, aus der Nationalversammlung. Ex-Umweltministerin Dominique Voynet (2. v. o., Foto: AP), heute Chefin der französischen Grünen, scheiterte in Dôle im Jura-Gebiet. KP-Chef Robert Hue (3. v. o., Foto: RTR), der Architekt der „Mutation“ seiner Partei, scheiterte in der „roten“ Pariser Vorstadt Argenteuil. Und Ex-Innenminister Jean-Pierre Chevènement (u., Foto: Reuters), Gründer des souveränistischen „Pôle Républicain“ am Rande der PS, scheiterte im ostfranzösischen Belfort, wo er seit 1973 ununterbrochen gewählt worden war. Die PS hat nicht vergeben, dass er im Präsidentschaftswahlkampf gegen Jospin war. DORA

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